Immobilienkauf

Fast eine Viertelmillion Anträge auf Baukindergeld

30.

Juli 2020

Nach dem Ende der bundesweiten Eigenheimzulage im Jahr 2006 gab es in Deutschland mehr als ein Jahrzehnt lang keine echte Förderung für Wohnungskäufer – bis im September 2018 das Baukindergeld eingeführt wurde. Das Instrument sieht vor, dass Familien mit Kindern für den Kauf oder Bau von selbst genutztem Wohneigentum eine Eigenkapitalspritze von insgesamt 12.000 Euro je Kind erhalten. Die Nachfrage nach dem Baukindergeld ist groß – 233.000 Familien mit Kindern haben inzwischen einen Antrag auf die Eigentumsförderung gestellt, wie das Bundesbauministerium kürzlich mitgeteilt hat (Quelle: haufe.de).

Erfreulich ist dabei vor allem, dass in erster Linie Familien mit vergleichsweise geringem Einkommen das Baukindergeld beantragt haben. Knapp zwei Drittel der Antragsteller haben dem Bauministerium zufolge ein zu versteuerndes Haushaltseinkommen von weniger als 40.000 Euro. Das Instrument kommt also auch bei jenen Familien an, die ohne Förderung größere Schwierigkeiten hätten, den Kauf oder Bau einer Wohnung beziehungsweise eines Hauses finanziell zu stemmen.  

Baukindergeld läuft dieses Jahr aus

Der Erfolg des Baukindergelds macht deutlich, wie groß die Nachfrage nach Wohneigentum in der Bevölkerung ist – auch bei Menschen mit eher geringem oder mittlerem Einkommen. Dass Deutschland als Mieternation gilt und mit 46,5 Prozent tatsächlich eine der geringsten Wohneigentumsquoten in ganz Europa hat, liegt offenbar nicht am fehlenden Eigentumswunsch der Deutschen. Zugleich zeigt die niedrige Wohneigentumsquote, wie viel Potenzial es auf dem deutschen Wohnungsmarkt noch gibt.

Doch das Baukindergeld läuft Ende 2020 aus, danach können vorerst keine Anträge mehr gestellt werden. Ob die Maßnahme verlängert wird, entscheidet sich wohl erst im kommenden Jahr. Auch beim Thema Grunderwerbsteuer und KfW-Bürgschaft bleiben potenzielle Wohnungskäufer weiter im Unklaren.  

Vor allem Bestandsimmobilien gefragt

Ein möglicher Freibetrag oder eine Senkung der Grunderwerbsteuer findet politisch weiterhin keine Mehrheiten, und auch die im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD eigentlich festgehaltene KfW-Bürgschaft lässt noch immer auf sich warten. Dabei würden beide Instrumente den für den Eigentumserwerb nötigen Eigenkapitalanteil und damit eine zentrale Hürde auf dem Weg zum Eigenheim effizient absenken. Dass Förderungen in Anspruch genommen werden und dazu beitragen, dass sich breitere Teile der Bevölkerung die eigenen vier Wände leisten können, hat der Erfolg des Baukindergelds nun verdeutlicht.

Wie sich im Übrigen zeigt, werden von Baukindergeld-Antragstellern weniger Neubau-, sondern in erster Linie Bestandsimmobilien nachgefragt: 60 Prozent der Objekte waren gebrauchte Häuser oder Eigentumswohnungen. Das dürfte damit zusammenhängen, dass Bestandsimmobilien tendenziell günstiger sind als ein Neubau – da die meisten Antragsteller Gering- oder Durchschnittsverdiener sind, werden diese sich daher eher für die Bestandswohnung entscheiden. Auch das ist ein Aspekt, der in wohnungspolitischen Maßnahmen berücksichtigt werden sollte.

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