Aktuelles

Die Immobiliennews im Oktober 2024

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01.

November 2024

Sanierungsquote im Gebäudebestand bleibt weit hinter Klimazielen zurück

Um die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen, müsste jährlich mindestens zwei Prozent des Gebäudebestands energetisch saniert werden. Eine neue Studie zeigt jedoch, dass Deutschland diesem Ziel deutlich hinterherhinkt. Die Sanierungsrate lag in den ersten drei Quartalen 2024 bei lediglich 0,72 Prozent, und für das vierte Quartal wird eine Rate von 0,61 Prozent prognostiziert – hochgerechnet ergibt sich für 2024 somit eine Jahresquote von nur 0,69 Prozent. Dies wäre sogar noch unter den bereits niedrigen Quoten der letzten Jahre (0,7 Prozent in 2023 und 0,88 Prozent in 2022).

Besonders kritisch ist, dass diese niedrigen Sanierungsquoten weitreichende Konsequenzen für das Erreichen der deutschen Klimaziele haben könnten. Eine aktuelle Analyse des Forschungsinstituts für Wärmeschutz (FIW) kommt zu dem Schluss, dass die Emissionen im Gebäudesektor bis 2030 rund 80 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente betragen werden. Damit würde der Sektor die im Klimaschutzgesetz festgelegte Obergrenze von 67 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten um 13 Millionen Tonnen überschreiten. Diese Lücke könnte laut Experten nur geschlossen werden, wenn sowohl die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) als auch das Gebäudeenergiegesetz (GEG) stärker auf die Sanierung und die energetische Ertüchtigung des Altbaubestands fokussiert würden.

Neues Signal für den Holzbau: Bauminister beschließen Muster-Holzbau-Richtlinie

Die Bauministerkonferenz hat sich nach langjähriger Diskussion auf eine neue Muster-Holzbau-Richtlinie geeinigt, die das Bauen mit Holz in Deutschland erleichtern soll. Mit dieser Novelle wird das Bauen in Holzbauweise bis zur Hochhausgrenze ermöglicht und soll ab 2025 für Standardgebäude der Gebäudeklassen 4 und 5, wie größere Mehrfamilienhäuser und Schulen, gelten. Die EU-Kommission muss der Novelle jedoch noch zustimmen, bevor sie formal in den Bundesländern eingeführt werden kann.

Mit der neuen Richtlinie wird es nun auch möglich, Holztafelbauweise für Gebäude dieser Größenordnung zu verwenden – eine Bauweise, bei der einzelne Holzelemente vorgefertigt und vor Ort zusammengesetzt werden. Dies soll die Baukosten weiter senken und den Bauablauf beschleunigen. Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) aus Nordrhein-Westfalen begrüßt die Entscheidung als wichtigen Schritt hin zu einer ressourcenschonenden Bauweise, die die Nachhaltigkeit im Bauwesen stärkt. Diese Entscheidung wurde von mehreren Bundesländern, darunter Nordrhein-Westfalen und Bayern, initiiert, und soll gleichzeitig auch die regionale Holzwirtschaft stärken, die in den letzten Jahren wieder vermehrt an Bedeutung gewonnen hat.

Mietpreisbremse soll bis Ende 2028 verlängert werden

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat einen Gesetzentwurf zur Verlängerung der Mietpreisbremse vorgelegt. Die Regelung, die 2015 eingeführt wurde und Mietsteigerungen in angespannten Wohnungsmärkten beschränken soll, soll nun bis Ende 2028 weiter gelten. Die Verlängerung ist im Koalitionsvertrag vorgesehen, jedoch stießen Details auf Unstimmigkeiten innerhalb der Regierungskoalition. SPD und Grüne hatten sich für eine längere Laufzeit ausgesprochen, während Buschmann Ende 2028 als Endpunkt festlegt.

Zusätzlich soll der neue Entwurf sicherstellen, dass die Mietpreisbremse auch bei wiederholter Anwendung in den Bundesländern juristisch unbedenklich bleibt. Hierzu müssen die Länder nun strengere Nachweise erbringen, wenn sie bestimmte Gebiete erneut als angespannten Wohnungsmarkt ausweisen wollen. Diese Nachweise sollen erklären, welche Maßnahmen bisher unternommen wurden, um den Mietmarkt in diesen Regionen zu entspannen. Gleichzeitig kündigte der Eigentümerverband Haus & Grund an, gegen die Verlängerung zu klagen, da sie ihrer Meinung nach Investitionen in den Wohnungsbau behindert und die Knappheit weiter verschärft. Besonders problematisch sei für Haus & Grund die fehlende Berücksichtigung der spezifischen Situation möblierter und befristeter Mietverhältnisse, die für viele Vermieter bislang Schlupflöcher darstellen. SPD und Grüne fordern daher eine Ergänzung des Gesetzes, die diese Lücken schließt.

EZB senkt Leitzins zum dritten Mal – Kredite für Hausbau und Immobilienkauf könnten günstiger werden

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren geldpolitischen Kurs erneut gelockert und zum dritten Mal in diesem Jahr die Zinsen gesenkt. Bei ihrer Ratssitzung am 17. Oktober 2024 in Slowenien beschloss die EZB, den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 3,40 Prozent zu reduzieren. Der Einlagenzins, den Banken erhalten, wenn sie überschüssiges Kapital bei der Notenbank parken, wurde ebenfalls auf 3,25 Prozent gesenkt. Diese erneute Zinssenkung, gültig seit dem 23. Oktober 2024, soll die Konjunktur in der Eurozone unterstützen, die weiterhin schwächelt. Der Leitzins beeinflusst die Kreditkosten für Banken und wirkt sich somit auch auf die Baufinanzierung und Immobilienkredite aus – niedrigere Zinsen könnten Eigenheimbau und Immobilienkäufe erleichtern, da Kredite günstiger werden.

Die Entscheidung der EZB fiel vor dem Hintergrund sinkender Inflationszahlen: Im September 2024 lag die Teuerungsrate im Euroraum laut Eurostat bei 1,7 Prozent und damit erstmals seit 2021 unter der Zielmarke von zwei Prozent. Gleichzeitig bleibt die sogenannte Kerninflation, also die Inflation ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise, mit 2,7 Prozent weiterhin erhöht. Die EZB betonte, dass zukünftige Zinsentscheidungen datenabhängig ausfallen werden. Die Notenbank will flexibel auf konjunkturelle und inflationäre Entwicklungen reagieren. Ökonomen gehen davon aus, dass das Inflationsziel langfristig noch nicht erreicht ist und möglicherweise weitere Anpassungen nötig sein könnten, falls die Inflation wieder anzieht.

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Die Privatisierung von Wohnraum ist in Deutschland seit Jahren ein zentrales Thema, das besonders in wachstumsstarken Städten wie Berlin und Leipzig eine Schlüsselrolle spielt.
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