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Druck auf die Wohnungsmärkte nimmt weiter zu

26.

Dezember 2019

Zwischen 2012 und 2018 ist die Bevölkerung in Deutschland um insgesamt 2,5 Millionen Einwohner angestiegen. Dabei zog es vor allem jüngere Menschen überproportional in die Großstädte, wie das Statistische Bundesamt kürzlich offengelegt hat. Im Saldo haben Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern demnach 1,2 Millionen Einwohner zwischen 20 und 40 Jahren hinzugewonnen, und bei Menschen über 40 Jahren im Saldo lediglich 120.000 verloren. Die Großstädte werden tendenziell also größer und jünger. Die Städte mit dem größten Bevölkerungszuwachs sind Leipzig mit einem Plus von 12,9 Prozent, Frankfurt am Main (plus 9,5 Prozent) und Berlin (plus 8,0 Prozent) (Quelle: www.destatis.de).

Die Preise sind vor allem in den Städten dementsprechend stark angestiegen – aufgrund „der großen Nachfrage nach Wohneigentum und des knappen Angebots an Wohnraum“, wie der Präsident des Statistischen Bundesamts, Georg Thiel, mitteilte (Quelle: www.haufe.de). Auch zwischen 2016 und 2018, als manche bereits eine Trendwende ankündigten (Quelle: www.handelsblatt.com), verteuerten sich Eigentumswohnungen in den Top-7-Städten um durchschnittlich 23,4 Prozent. Weitere Preistreiber sind Thiel zufolge die steigenden Baukosten, die sich zwischen 2008 und 2018 um knapp 25 Prozent erhöhten (Quelle: www.destatis.de).  

In Metropolen nehmen Einpersonenhaushalte ab

Voraussichtlich aufgrund des Wohnraummangels und der gestiegenen Wohnungspreise sind in den Top-7-Städten die durchschnittliche Wohnfläche pro Person sowie die Zahl der Einpersonenhaushalte zurückgegangen – die Bewohner der Metropolen müssen offenbar zunehmend zusammenrücken. Zwischen 2010 und 2018 sank die durchschnittliche Wohnfläche um 1,7 auf 39,2 Quadratmeter und der Anteil der Einpersonenhaushalte von 51 auf 45 Prozent. Das ist bemerkenswert, da der gesamtdeutsche Trend genau gegenteilig verläuft (Quelle: www.destatis.de).

Der Druck auf die Wohnungsmärkte vor allem in den Metropolen ist durch den Wohnraummangel also groß. Eine gute Nachricht immerhin lässt sich dem Bericht des Statistischen Bundesamts entlocken – der Geschosswohnungsbau hat zuletzt zugelegt, und zwar besonders in den Metropolen. In Berlin etwa befanden sich 2008 lediglich 39 Prozent der gebauten Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, 2018 dagegen betrug der Anteil fast 90 Prozent. Auch deutschlandweit hat die Differenz zwischen Geschosswohnungsbau auf der einen und Ein- und Zweifamilienhäusern auf der anderen Seite seit 2015 deutlich zugenommen.

Problematisch jedoch ist nach wie vor der enorme Baustau. Der Bauüberhang liegt dem Statistikamt zufolge bei 693.000 genehmigten, aber noch nicht fertiggestellten Wohnungen. Der Abbau des Überhangs könnte den Wohnungsmärkten etwas Luft verschaffen – jedoch eher kurzfristig, denn die Zahl der Baugenehmigungen ist seit 2015 wieder rückläufig, was dafür spricht, dass auch die Zahl der Fertigstellungen in einigen Jahren wieder zurückgehen wird.

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