Immobilien gelten als besonders sichere Wertanlage. Das dürfte einer der wesentlichen Gründe sein, warum sie nach den Erfahrungen mit der Coronakrise bei Kapitalanlegern nun noch beliebter sind, als sie es zuvor schon waren. Für eine aktuelle Umfrage hat YouGov etwa 2.000 Personen befragt, was für sie eine sinnvolle Kapitalanlage darstellt – dabei wurden Immobilien am häufigsten genannt, mit weitem Abstand vor Gold, Aktien und dem Sparbuch. 56 Prozent der Deutschen sind demnach der Ansicht, dass Immobilien eine gute Kapitalanlage sind. Im Vergleich zu einer im Februar durchgeführten Umfrage, also bevor die Coronakrise richtig begann, haben Immobilien somit an Zuspruch gewonnen, denn damals gaben nur 52 Prozent der Befragten eine entsprechende Antwort (Quelle: www.haufe.de).
Auch in Sachen Sicherheit sind die Deutschen nun noch stärker von Immobilien überzeugt. Im Februar gaben 45 Prozent der Befragten an, dass Immobilien eine sichere Wertanlage seien, während in der neuen Anfrage 49 Prozent dieser Ansicht sind. Die weiteren genannten Vorteile von Immobilien sind deren Krisenfestigkeit (34 Prozent) und dass sie gut zum Vermögensaufbau geeignet sind (30 Prozent).
Die Beliebtheit von Immobilien beziehungsweise insbesondere von Wohnimmobilien zeigt sich in der aktuellen Preisentwicklung. Denn trotz der Coronakrise sind die Kaufpreise für Wohnungen und Häuser auch im zweiten Quartal dieses Jahres weiter gestiegen. Wie das Forschungsinstitut F+B ermittelt hat, waren Eigentumswohnungen im zweiten Quartal um 1,3 Prozent teurer als im ersten Quartal. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sind die Kaufpreise zwischen April und Juni sogar um 5,9 Prozent gestiegen (Quelle: www.spiegel.de).
Berücksichtigt man, dass das zweite Quartal dieses Jahres den Höhepunkt der Krise darstellte, ist das eine bemerkenswert positive Entwicklung. Diese Wertstabilität in der Krise gibt den Deutschen also recht, die Immobilien als sichere Kapitalanlage betrachten.
Dennoch lebt nach wie vor nicht einmal die Hälfte der deutschen Haushalte in den eigenen vier Wänden, die Wohneigentumsquote bleibt eine der niedrigsten in ganz Europa. Eine zentrale Hürde für den Wohnungskauf ist der Eigenkapitalbedarf. In der angesprochenen YouGov-Umfrage war dieser das meistgenannte Hindernis, 49 Prozent der Befragten antworteten entsprechend. Mit 34 Prozent betrachteten hingegen deutlich weniger die Abzahlung des Immobilienkredits als Hürde – was angesichts der historisch niedrigen Zinsen für Immobiliendarlehen ein nachvollziehbares Ergebnis ist.
Wer angesichts des Eigenkapitalbedarfs nicht selbst eine Wohnimmobilie erwerben kann oder will, kann jedoch zu indirekten Immobilienanlagen wie Aktien von Immobilienunternehmen greifen. Der YouGov-Umfrage zufolge genießen indirekte Immobilienanlagen fast so viel Vertrauen wie Immobilien selbst, 41 Prozent der Befragten betrachten sie als attraktive Alternative.