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Wohneigentum wird für junge Menschen immer unrealistischer

22.

November 2018

Immer weniger junge Deutsche wohnen in Eigentum, wie aus einer Studie des Handelsblatt Research Institutes hervorgeht. Demnach sinkt der Anteil junger Menschen mit Wohneigentum seit einigen Jahren. 800.000 Ersterwerber von Wohnungen und Häusern gab es noch 2013 – bis 2016 fiel diese Zahl auf 600.000. Die Wohneigentumsquote der 25- bis 40-Jährigen ist ebenfalls gesunken und beträgt nicht einmal mehr 25 Prozent (Quelle: handelsblatt.com). Damit gehört eine Grundgewissheit älterer Generationen immer deutlicher der Vergangenheit an. Wer früher in der Bundesrepublik als Fachkraft Vollzeit arbeitete und mit der Familiengründung die Entscheidung verband, die Mietwohnung zu verlassen, konnte beim Renteneintritt häufig eine abbezahlte Wohnung oder ein eigenes Haus vorweisen. Doch diese Zeit scheint vorbei.

Kaufnebenkosten und Preisanstieg sind Hauptprobleme

Als Hauptproblem hat die Studie die hohen Eigenkapitalanforderungen der Banken identifiziert, die steigenden Preise in den wachsenden Städten tun ihr Übriges. Den meisten Interessenten im Alter zwischen 25 und 40 Jahren, die in Berlin, München oder Hamburg auf der Suche nach einem Eigenheim sind, nützen deshalb auch die historisch niedrigen Zinsen auf Immobilienfinanzierungen wenig. Sie können die Finanzierung schlicht nicht stemmen, wenn sie für die Kaufpreisanzahlung sowie für Grunderwerbsteuer, Maklerprovision, Grundbuch- und Notarkosten hohe fünf- oder gar sechsstellige Summen an Eigenkapital aufbringen müssen. Mehr Bautätigkeit zur Entlastung des Marktes wäre deshalb auch bei Eigentumswohnungen und Häusern geboten. Doch noch immer lag die Zahl der Baugenehmigungen im vergangenen Jahr mit knapp 350.000 deutlich zu niedrig, um die von der Bundesregierung angestrebten 1,5 Millionen neuen Wohnungen bis 2021 zu erreichen (Quelle: destatis.de). Dieser Mangel an Neubauten wirkt sich auf das Preisniveau aus, weil praktisch jede Wohnung mehrere Interessenten findet.

Bisherige Fördermaßnahmen sind nicht effektiv genug

Besonders offensichtlich wird dies mittlerweile in den Ballungszentren. So veröffentlichte der Landesverband Berlin-Brandenburg des Immobilienverbands Deutschland (IVD) jüngst Zahlen, die einen weiterhin rapiden Anstieg der Preise für Eigentumswohnungen belegen. Um 12,8 Prozent stieg demnach der Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen in Standardlagen (Quelle: property-magazine.de). Dieser Umstand zeigt erneut, wie wichtig eine wirksame Förderung des Wohneigentumserwerbs wäre, wie sie die Branche seit geraumer Zeit fordert. Die bisher ergriffenen Fördermaßnahmen erweisen sich bisher jedenfalls als unzureichend. So berichtet etwa die Süddeutsche Zeitung, dass die Anträge auf das erst im September 2018 eingeführte Baukindergeld bereits rapide zurückgegangen seien (Quelle: sueddeutsche.de). Der Wohneigentumserwerb für junge Menschen wird unter den gegebenen Rahmenbedingungen also immer illusorischer.

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