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Studien sehen Baukindergeld mehrheitlich kritisch

02.

August 2018

Das Baukindergeld, das die Bundesregierung jüngst beschlossen hat, ist in der Politik und in der Immobilienwirtschaft höchst umstritten. Inzwischen haben sich mehrere Studien mit der Fördermaßnahme beschäftigt, die das Baukindergeld ebenfalls zwiegespalten sehen. Die neueste Studie allerdings stammt vom Center for Real Estate Studies (CRES) und zieht ein eher positives Fazit (Quelle: ivd.net).

Das CRES hat berechnet, wie stark Hauskäufer in den fünf Großstädten Berlin, Hamburg, Leipzig, Nürnberg und Krefeld durch das Baukindergeld entlastet werden. Das Baukindergeld sieht vor, dass Familien beim Erwerb eines Eigenheims einen Zuschuss in Höhe von 1.200 Euro je Kind und Jahr erhalten. Dem CRES zufolge führt diese Förderung zu einer Entlastung zwischen 2,2 Prozent und 7,7 Prozent bei einem Kind. Hat eine Familie mehr Kinder, erhöht sich die Ersparnis. Im Rahmen der Studie wurden für jede untersuchte Lage das Durchschnittseinkommen und die durchschnittlichen Immobilienpreise herangezogen, um die monatliche Ersparnis für Immobilienkäufer zu errechnen (Quelle: www.immobilien-zeitung.de).

Insbesondere in den Randlagen der Metropolen sowie in den kleineren Großstädten leistet das Baukindergeld der Studie zufolge einen sinnvollen Beitrag, um die monatliche Einkommensbelastung von Eigenheimkäufern zu reduzieren. Beispielsweise muss eine Familie mit zwei Kindern in Berlin-Spandau im Schnitt 28 Prozent ihres monatlichen Einkommens für die Finanzierung ihres Eigenheims aufbringen – durch das Baukindergeld sinkt der Wert auf 21 Prozent. In Krefeld beläuft sich der Anteil, den Familien für die Eigenheim-Finanzierung leisten müssen, sogar auf nur neun Prozent ihres monatlichen Einkommens, wenn sie das Baukindergeld in Anspruch nehmen. Insgesamt kommt die Studie trotzdem zu dem Schluss, dass das Baukindergeld „nur einen geringen Beitrag zur Entlastung des deutschen Wohnungsmarktes“ leistet.

Wohneigentumsquote wird sich wohl kaum erhöhen

Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ist kürzlich zu dem Ergebnis gekommen, dass vor allem gutverdienende Haushalte vom Baukindergeld profitieren werden (Quelle: www.spiegel.de). Die einkommensstärksten 30 Prozent der Haushalte werden der Studie zufolge einen höheren Anteil der Förderung abbekommen als die untersten 40 Prozent. Weil viele dieser wohlhabenden Haushalte auch ohne das Baukindergeld ein Eigenheim erwerben würden, sind Mitnahmeeffekte zu erwarten, wie es beim DIW heißt. Das Ziel, mehr Haushalte ins Eigentum zu bringen, würde die Fördermaßnahme dann weitgehend verfehlen.

Diese Einschätzung teilt auch das Pestel-Institut. In deren Studie heißt es, durch das Baukindergeld werde sich die Wohneigentumsquote in Deutschland lediglich um 0,1 bis 0,2 Prozentpunkte erhöhen (Quelle: www.wiwo.de). Auch das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) warnte bereits im Frühjahr vor Mitnahmeeffekten beim Baukindergeld, die zu einem Anstieg der Immobilienpreise führen könnten, und regte stattdessen eine Reform der Grunderwerbsteuer an (Quelle: www.accentro.de).

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