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Armutsrisiko bei Mietern steigt deutlich

14.

Juni 2018

Die Armutsrisikoquote bei Mietern in Deutschland hat sich seit 1991 fast verdoppelt. Lebten Anfang der 1990er-Jahre noch 16 Prozent der deutschen Mieter unter der Armutsgrenze, waren es 2015 knapp 29 Prozent. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Bei Deutschen, die in den eigenen vier Wänden wohnen, betrug die Armutsrisikoquote im Jahr 2015 dagegen nur rund vier Prozent (Quelle: www.diw.de).

Die Zahlen zeigen deutlich, dass Wohneigentum effizient das Armutsrisiko verringert. Während die Armutsrisikoquote bei Mietern stetig ansteigt, blieb die Quote bei Eigentümern seit 1991 (etwa fünf Prozent) stabil beziehungsweise ist sie seither sogar leicht gesunken. Dass in Deutschland die Mehrheit der Menschen zur Miete wohnt – nur 45 Prozent der deutschen Haushalte leben im Eigentum –, ist angesichts dieser Ergebnisse ein gesellschaftliches Problem.

Es sind der DIW-Studie zufolge insbesondere die zur Miete lebenden jüngeren Deutschen, die stark armutsgefährdet sind. So hat die Armutsrisikoquote der Erwachsenen bis zu einem Alter von 35 Jahren seit dem Jahr 2000 um 15 Prozentpunkte zugelegt. Als Grund dafür verweist das DIW darauf, dass die Wohneigentumsquote dieser Altersgruppe mit rund einem Viertel am niedrigsten ist.

Wohneigentum essenziell für Altersvorsorge

Dabei ist vor allem der Altersabschnitt zwischen 25 und 45 Jahren entscheidend für den Eigentumserwerb, da diese Altersgruppe noch genügend Zeit hat, die Immobilie bis zum Renteneinstieg abzuzahlen. Gelingt das, ist das Risiko, im Alter in Armut zu geraten, deutlich geringer. Denn ein großer Teil des Haushaltseinkommens vieler Rentner wird für die Miete beansprucht, wie das Pestel-Institut kürzlich in einer Studie verdeutlicht hat (Quelle: www.welt.de). Demnach können 40 Prozent der Beschäftigten, die 2030 in Rente gehen, nur mit 800 Euro gesetzlicher Rente im Monat rechnen – die Hälfte davon dürfte für die Miete benötigt werden. Fällt dieser Ausgabeposten jedoch weg, bleibt für die meisten Menschen auch im Alter genug zum Leben.

Es ist insbesondere dieser Aspekt der Altersvorsorge, der seit einiger Zeit Forderungen laut werden lässt, die Politik müsse die Eigentumsbildung unterstützen. Mit dem Baukindergeld hat die Bundesregierung vor Kurzem eine erste derartige Fördermaßnahme beschlossen (Quelle: www.accentro.de).

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