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Die Immobiliennews im Mai 2023

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01.

Juni 2023

Erneuter Zinsanstieg bremst deutsche Bauherren aus

Im Mai hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins erneut angehoben – in diesem inzwischen siebten Schritt um 0,25 Prozentpunkte auf 3,75 Prozent. So wie auch bisher dient die aktuelle Erhöhung dem Ziel, die Inflation im Euroraum zu bekämpfen. Der Leitzins regelt, zu welchen Raten Banken neues Geld von der zentralen Notenbank erhalten können. Auch Privatkunden, die nun ein neues Darlehen oder eine Anschlussfinanzierung etwa für einen Immobilienkauf benötigen, bekommen das durch höhere Zinssätze zu spüren. Bereits laufende Kredite sind davon üblicherweise nicht betroffen.

Eine Immobilie zu finanzieren, wird damit auf lange Sicht teurer. Zwar waren die Zinssätze zuletzt leicht zurückgegangen, doch das Vergleichsportal Check24 geht davon aus, dass für eine zehnjährige Baufinanzierung bald wieder mit Zinssätzen von bis zu vier Prozent – oder sogar noch mehr – zu rechnen ist. Bei einer solchen Laufzeit können selbst kleine Erhöhungen Tausende Euro an Mehrkosten für private Bauherren bedeuten.

Eine Beispielrechnung von Check24 veranschaulicht das: Geht man von einem Kredit von 400.000 Euro bei einem durchschnittlichen Zinssatz von 3,31 Prozent pro Jahr aus, kämen auf einen Kreditnehmer bis zum Ende der Laufzeit 117.982 Euro an Zinskosten zu. Das würde eine monatliche Rate von 1.770 Euro bedeuten. Bei einem Zinsanstieg auf 4,5 Prozent wären 41.593 Euro an zusätzlichen Kosten das Ergebnis. Die Monatsrate würde um 397 Euro höher ausfallen.

Es ist davon auszugehen, dass weitere Zinsschritte folgen werden. Die EZB will im Euroraum mittelfristig eine Teuerungsrate von zwei Prozent erreichen und so die Preise stabil halten. Bis dahin ist es noch weit: Angaben des Statistischen Bundesamts zufolge lag die Inflationsrate in Deutschland im April 2023 bei 7,2 Prozent. Angetrieben wird die Inflation vor allem von den hohen Energie- und Lebensmittelpreisen. Experten gehen davon aus, dass sich erst gegen Jahresende zeigen wird, wie weit die Zinsen noch steigen werden.

Berliner Immobilien trotzen der Klimakrise

Berlin hat sich im weltweiten Vergleich als äußerst resilient gegenüber Klimarisiken erwiesen – das ist das Ergebnis des Climate Resilient Cities Index. Die gute Bewertung verdankt die Bundeshauptstadt ihrem hohen Anteil nachhaltigkeitszertifizierter Gebäude. Ebenfalls top bewertet in Sachen Klimaresilienz wurden die Immobilienmärkte der Metropolen Toronto, Paris und Madrid. Insgesamt 23 Städte hat das britische Immobiliendienstleistungsunternehmen Savills für diese Studie analysiert. Wichtige Kriterien waren etwa die Lage, wie viele nachhaltige Immobilien eine Stadt vorweisen kann und wie entschieden die Politik gegen den Klimawandel vorgeht.

Ein Großteil der Faktoren sei vom Standort abhängig und könne von den Städten selbst kaum beeinflusst werden, sagen die Analysten von Savills World Research. Dennoch könne mittels Planung, Baupraktiken und Infrastruktur ein Beitrag zu Stärkung der Resilienz der örtlichen Immobilien geleistet werden. So könnten etwa Regenwasserkanäle gebaut werden, um die Gefahr durch Überschwemmungen zu reduzieren.

Ihr gutes Ranking verdankt Berlin also auch der geografischen Lage, die dazu führt, dass die Bundeshauptstadt vergleichsweise wenigen Risiken durch die Folgen des Klimawandels ausgesetzt ist. Zudem trägt der hohe Anteil an nachhaltig zertifizierten Immobilien ihren Teil dazu bei: Angaben von Savills zufolge hat Berlin mit 1,5 Prozent den zweithöchsten Anteil zertifizierter Immobilien aller 23 untersuchten Städten – nur New York konnte diesen Wert mit 1,8 Prozent schlagen. Doch selbst an diesen Top-Standorten ist noch Luft nach oben: Laut Savills muss auch in den nun mit am besten bewerteten Städten noch viel getan werden, um den Nachhaltigkeitsstandard aller Objekte flächendeckend zu erhöhen.

Dabei ist Berlin nicht ganz vor Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel verschont – etwa Trockenheit und Hitze sowie stärkere Unwetter. Ein Großteil der Bevölkerung spricht sich dafür aus, dass mehr unternommen werden muss, um Klimarisiken zu mindern. Daher geht man in der Hauptstadt mit gutem Beispiel voran: Am ehemaligen Berliner Flughafen Tegel wird das Konzept einer Schwimmstadt umgesetzt. Die Projekte mit den Namen „Urban Tech Republic“ und „Schumacher Quartier“ sollen große Mengen Regenwasser aufnehmen, speichern und bei Bedarf wieder abgeben.

Smart-Meter-Pflicht kommt auf Haushalte zu

Deutsche Haushalte sollen möglichst schnell und möglichst effizient mit intelligenten Stromzählern – sogenannten Smart-Metern – ausgestattet werden. Das Gesetz, das mit der Pflicht zum Einbau solcher Geräte die Digitalisierung der Energiewende vorantreiben soll, wurde nun vom Bundesrat gebilligt. Mit den digitalen Messgeräten sollen deutsche Haushalte einen besseren Überblick über ihren Stromverbrauch erhalten und diesen so besser regulieren können. Gleichzeitig soll das Stromnetz entlastet werden. Mehr als 20 Euro pro Jahr sollen diese digitalen Messgeräte jedoch nicht kosten.

Das nun verabschiedete Gesetz sieht vor, dass die flächendeckende Installation von Smart-Metern bis 2030 abgeschlossen sein soll. Diese Aufgabe fällt den Messstellenbetreibern zu. Die Pflicht zum Einbau besteht ab 2025 für Haushalte mit einem jährlichen Verbrauch von mehr als 6.000 Kilowattstunden oder einer Solaranlage mit mehr als sieben Kilowatt Leistung. Wer weniger Strom pro Jahr verbraucht, hat trotzdem das Recht darauf, einen solchen digitalen Stromzähler zu erhalten.

Die jährlichen Kosten sind mit dem neuen Gesetz auf maximal 20 Euro für private Haushalte begrenzt. Wer eine Wärmepumpe nutzt, für den liegt der Betrag bei 50 Euro im Jahr. Alle Stromkunden zahlen gemeinsam die Kosten für die Netzentgelte. Anbieter sind ab 2025 zudem verpflichtet, flexible Stromtarife anzubieten.

Das neue Gesetz entschlackt auch die Bürokratie. So muss etwa der Einbau von Smart-Metern nicht mehr durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) freigegeben werden. Denn den hohen Datenschutzanforderungen werden die Hersteller dieser Geräte inzwischen problemlos gerecht. Auch ist es nicht länger notwendig, jede Entwicklungsstufe von drei unabhängigen Herstellern zertifizieren zu lassen.

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