Wohntrends

Grünes Licht für Smart-Meter-Roll-out

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21.

April 2023

Angesichts des stetig voranschreitenden Klimawandels und der stark gestiegenen Strom- und Heizkosten wird es immer wichtiger, dass jeder Einzelne bewusster mit dem eigenen Energieverbrauch umgeht. Dabei wird nicht nur etwas für die Umwelt getan, auch der eigene Geldbeutel wird geschont: Weniger Energieverbrauch bedeutet nicht nur weniger Emissionen, sondern auch eine niedrigere Stromrechnung am Ende des Monats. Zum bewussteren Umgang mit Energie sollen auch sogenannte Smart Meter, also intelligente Stromzähler animieren. Dass diese Zähler bald im großen Stil ausgeliefert und bei Verbrauchern installiert werden können, dafür hat der Bundesrat im Januar mit der Billigung eines entsprechenden Gesetzesentwurfs gesorgt.

Smart-Meter-Roll-out kommt in Fahrt

Das vor Kurzem vom Bundesrat gebilligte Gesetz sieht unter anderem vor, dass intelligente Stromzähler bis spätestens 2028 in allen deutschen Haushalten verpflichtend werden. Bis 2032 will die Bundesregierung 95 Prozent aller deutschen Haushalte mit einem Smart Meter ausgestattet haben. Die Kosten für die Installation der Zähler, die die Netzbetreiber auf die Verbraucher umlegen können, werden indes auf 20 Euro pro Jahr gedeckelt.

Der Entwurf sieht zudem vor, dass ab 2025 flexible Stromtarife angeboten werden sollen. Bei einem solchen Tarif könnte beispielsweise mithilfe der smarten Zähler immer geprüft werden, ob der Preis auf dem Strommarkt gerade besonders hoch ist – und entsprechend könnten dann die Geräte im Haushalt mit dem größten Verbrauch abgeschaltet oder herunterregelt werden.

Endlich grünes Licht nach langem Stopp

Bisher war der Einbau von smarten Stromzählern in Deutschland nur schleppend vorangekommen. Nach dem offiziellen Start im Februar 2020 stoppte das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Nordrhein-Westfalen die Pflicht zum Einbau von Smart Metern. Ziel von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck war es daher, dem ins Stocken geratenen Neustart der Digitalisierung der Energiewende wieder auf die Sprünge zu helfen.

Dabei war der (erneut gescheiterte) Start 2020 schon drei Jahre verspätet – das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende war ursprünglich 2016 auf den Weg gebracht worden.

Mehr Kostentransparenz dank Smart Meter

Ein Smart Meter senkt den Stromverbrauch für den Nutzer nicht allein dadurch, dass er eingebaut wird. Zumindest nicht direkt. In erste Linie hilft ein intelligenter Stromzähler dabei, den eigenen Energieverbrauch besser im Blick zu behalten. Dieses Plus als Transparenz wird dadurch erreicht, dass der Zähler den Verbrauch digital aufzeichnet und detailliert aufschlüsselt – es ist also für Mieter und Vermieter gleichermaßen ersichtlich, wo im Haus oder in der Wohnung am meisten Energie verbraucht wird. Entsprechend lassen sich Energiesparpotenziale aufzeigen.

Anders als herkömmliche mechanische und selbst digitale Zähler können Smart Meter den aufgezeichneten Energieverbrauch direkt an den Netzbetreiber übermitteln. Die Netzbetreiber sind dazu verpflichtet, die intelligenten Zähler auf eigene Kosten einzubauen. Sie können diese Kosten jedoch auf die Kunden umlegen, allerdings – wie bereits erwähnt, mit einem Limit von 20 Euro pro Jahr.

Hohe Sicherheitsanforderungen an Smart Meter

Für Smart Meter gelten strenge Sicherheitsanforderungen. Gesetzlich vorgeschrieben sind unter anderem sogenannte Smart Meter Gateways – dabei handelt es sich um Datenknotenpunkte, an denen die über den Verbrauch gesammelten Informationen gesammelt, verschlüsselt und weitergeleitet werden. Solche Gateways müssen in einem Gebäude zunächst installiert werden, bevor intelligente Stromzähler (beispielsweise für die einzelnen Wohnungen in einem Mehrfamilienhaus) zum Einsatz kommen.

Für ein Gateway liegen die Installationskosten höher, dementsprechend können auch höhere Kosten auf Verbraucher umgelegt werden. Diese sind dennoch jährlich gedeckelt, je nach Stromverbrauch. Bis zu einem Verbrauch von 2.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr liegt diese Grenze bei 23 Euro, bis 3.000 kWh bei 30 Euro, bis 4.000 kWh bei 40 Euro, bis 6.000 kWh bei 60 Euro, bis 10.000 kWh bei 100 Euro und darüber bei 130 Euro.

Die Vorschriften für den Einbau von Metern und Gateways sind im Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) geregelt, das 2017 verabschiedet wurde. Die Messtechnologie selbst muss wiederum vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) geprüft und zugelassen sein.

Der Smart-Meter-Roll-out gilt bislang übrigens (noch) nicht für Heiz- und Wasser-, sondern nur für den Stromverbrauch. Und das, obwohl speziell bei der Wärme ein großes Einsparpotenzial schlummert. Forschungsergebnissen des Fraunhofer Instituts für Bauphysik zufolge können Familien ihre Heizkosten in einem Neubau so um bis zu 17 Prozent und im Bestand um bis zu 18 Prozent senken. Senioren sparen so 22 (Neubau) und 20 Prozent (Bestand), Singles sogar 40 respektive 35 Prozent der Heizkosten.

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