Ob als festes Arbeitsmodell oder hybrider Mix – das Homeoffice ist gekommen, um zu bleiben. Doch was, wenn der Platz knapp ist? Gerade in Appartements oder kleinen Wohnungen stellt sich oft die Frage: Wohin mit dem Schreibtisch? Und wie bleibt es trotzdem wohnlich? Die gute Nachricht: Mit cleveren Lösungen, multifunktionalen Möbeln und etwas Kreativität lässt sich auch auf wenigen Quadratmetern ein funktionaler Arbeitsplatz einrichten, der sowohl ästhetisch als auch ergonomisch überzeugt. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie auch in kleinen Wohnungen ein Homeoffice realisieren können, das nicht nur praktisch, sondern auch stilvoll ist.
Visuelle Abgrenzungen tragen dazu bei, dem Arbeitsplatz einen klaren Charakter zu geben. Ein frei stehendes Regal kann ebenso als Raumteiler dienen wie ein Vorhang oder eine halbhohe Trennwand. Auch gestalterische Mittel wie eine andere Wandfarbe, ein Teppich oder eine gezielte Beleuchtung können helfen, eine mentale Trennung zwischen Wohn- und Arbeitsbereich zu schaffen. Dies ist insbesondere in Ein-Zimmer-Wohnungen wichtig, um auch ohne physische Türen eine gewisse Separierung zwischen Arbeit und Freizeit zu erhalten.
Entscheidend ist auch die Wahl der Möbel. In kleinen Wohnungen empfiehlt es sich, auf multifunktionale und platzsparende Lösungen zu setzen. Klappschreibtische, die sich nach Feierabend in der Wand versenken lassen, sind ebenso gefragt wie Sekretäre, die sich optisch in das Wohnambiente integrieren und bei Nichtgebrauch komplett verschlossen werden können. Einige Hersteller haben sich auf Möbel spezialisiert, die speziell für kompakte Grundrisse entwickelt wurden – mit ausziehbaren Tischplatten, versteckten Stauräumen und integrierten Kabeldurchlässen. Auch einfache Wandkonsolen mit Laptophalterung können als minimalistischer Arbeitsplatz dienen, wenn sie ergonomisch montiert werden.
Womit wir bei einem weiteren wichtigen Thema wären. Denn auch auf engstem Raum sollten Gesundheit und Komfort nicht auf der Strecke bleiben. Ein ergonomischer Stuhl muss nicht klobig sein: Wer keinen Platz für einen klassischen Bürostuhl hat, findet heute schlanke Alternativen mit klappbarer Rückenlehne oder Hocker, die unter dem Tisch verstaut werden können. Auch die Tischhöhe sollte stimmen. Wer improvisiert (z. B. mit einem Esstisch), kann mit einer externen Tastatur, einem Laptopständer und einer Fußstütze für eine bessere Haltung sorgen. Als Faustregel gilt: Ober- und Unterarme sollten beim Sitzen einen Winkel von 90° bilden, der Bildschirm etwa auf Augenhöhe sein.
In kleinen Wohnungen fällt Unordnung schneller auf und kann gerade am Arbeitsplatz zu einer echten Belastung werden. Eine durchdachte Organisation ist daher unerlässlich. Clevere Stauraumlösungen helfen, das Arbeitsmaterial griffbereit und doch dezent im Hintergrund zu halten. Besonders praktisch sind mobile Container oder Rollwagen, die unter den Schreibtisch gefahren oder bei Bedarf schnell zur Seite geschoben werden können. Auch schlichte Boxen mit Deckel oder stapelbare Module mit Schubladen eignen sich gut, um Dokumente, Kabel, Ladegeräte oder Büroutensilien zu ordnen. Als „unsichtbarer Stauraum“ dienen auch formschöne Körbe oder Körbe mit Deckel.
Wenn die Fläche am Boden begrenzt ist, denken Sie nach oben! Wandregale, schmale Hängeschränke oder Pinnwände schaffen zusätzlichen Stauraum für Büromaterial, ohne wertvolle Stellfläche zu opfern. In hohen Räumen können über dem Arbeitsplatz schmale Regale für Ordner, Bücher oder persönliche Gegenstände angebracht werden. Wer besonders flexibel bleiben möchte, greift zu magnetischen Wandtafeln oder modularen Schienen, an denen Haken, Ablagen oder kleine Körbe befestigt werden. So bleibt der Arbeitsplatz übersichtlich und der Wohnraum als solcher erkennbar.
Eine gute Beleuchtung ist essenziell. Idealerweise befindet sich der Arbeitsplatz in der Nähe eines Fensters. Natürliches Licht wirkt sich positiv auf Konzentration, Stimmung und Schlafqualität aus. Steht kein Platz an der Sonne zur Verfügung, sollte gezielt mit zusätzlicher Beleuchtung gearbeitet werden. Eine Schreibtischlampe mit verstellbarem Arm und warmweißem Licht sorgt für ausreichend Helligkeit, ohne zu blenden. Auch die Akustik spielt im Homeoffice eine nicht zu unterschätzende Rolle, insbesondere in hellhörigen Wohnungen oder bei Besprechungen und Videokonferenzen. Schallharte Oberflächen wie Laminatböden oder große Fensterfronten können störende Reflexionen verursachen. Hier helfen einfache Maßnahmen: Ein Teppich unter dem Schreibtisch, Stoffvorhänge oder ein schallabsorbierendes Wandbild verbessern den Klang und machen den Arbeitsplatz wohnlicher. Wer regelmäßig telefoniert oder Videokonferenzen abhält, sollte zudem auf ein gutes Headset mit Rauschunterdrückung setzen.
Ein funktionales Homeoffice braucht keine dreißig Quadratmeter, sondern einen gut durchdachten Platz, der Arbeiten ermöglicht, ohne den Wohncharakter zu stören. Mit einer Kombination aus flexiblen Möbeln, klarer Raumstruktur und praktischen Details lässt sich auch im Appartement ein vollwertiger Arbeitsplatz gestalten, der Konzentration fördert, Ordnung schafft und sich harmonisch in das Wohnkonzept einfügt.