Finanzierung

Immobilienkauf für Freiberufler - Bestimmt kein Ding der Unmöglichkeit

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01.

Februar 2019

Unter Freiberuflern versteht man freiberufliche oder selbstständige Personen, die in einem freien Beruf tätig sind und kein Gewerbe ausüben. Allgemein bekannte Berufsgruppen sind etwa Ärzte, Journalisten, Rechtsanwälte, Architekten, Ingenieure oder Kellner. Gemäß dem Statistik-Portal statista gab es im Jahr 2018 in Deutschland rund 1,41 Millionen Selbstständige.

Für diesen Kreis der Erwerbstätigen scheint es schwieriger zu sein, die eigenen vier Wände über ein Bankdarlehen finanzieren zu können, als für die überwiegende Anzahl an Erwerbstätigen in Angestellten- oder Beamtenverhältnissen. Das liegt daran, dass bei einer Immobilienfinanzierung seitens der Bank höhere Anforderungen an Freiberufler gestellt werden und deren jeweilige Einkommens- und Unternehmenssituation einer genauen Überprüfung unterzogen wird. Sie gestaltet sich daher aufwändiger sowie zeitintensiver, ist aber in den meisten Fällen kein Ding der Unmöglichkeit, wenn man erst einmal eine Bank gefunden hat, die sich einer Finanzierungsanfrage von Selbstständigen annimmt.

Um eine Immobilienfinanzierung brauchen sich Freiberufler dann keine allzu große Sorge machen, wenn sie ihre Einkommenssituation gut dokumentieren und die Nachhaltigkeit ihrer Tätigkeit nachweisen können. Nicht nur bis zum Zeitpunkt ihres Kreditantrages, sondern auch für die Zukunft. Dies wird bei bereits etablierten Arztpraxen oder Rechtsanwaltskanzleien leichter festzumachen sein als bei jungen Start-Ups, die sich gerade erst am Markt behaupten müssen.

„Es ist in der Regel mehr Papier, das bewegt werden muss“, erklärt Christian Hanke, Leiter der Interhyp Niederlassung Berlin und meint weiter: „Grundsätzlich aber gilt für Freiberufler, dass sie genauso gut finanzierbar sind wie Angestellte, wenn sie eine ausreichend aktuelle sowie nachhaltige Bonität nachweisen können“.

Im Vergleich zu Freiberuflern gestaltet sich die Überprüfung der Kreditwürdigkeit von angestellten Personen überschaubarer und leichter für das jeweilige Bankinstitut. Denn ein prüfender Blick auf verlässliche, monatliche Gehaltsabrechnungen und einen Steuerbescheid macht die mögliche Zahlungskräftigkeit eines potentiellen Bankkunden schneller erfassbar. Ein monatliches Nettoeinkommen stellt daher eine einfache, verlässliche Komponente in der Bewertung dar. 

Bei Selbstständigen oder Freiberuflern, deren Einkommen zumeist saisonalen, auftragsabhängigen und monatlichen Schwankungen unterliegt, wird die Bank genauer prüfen müssen, um die aktuelle und zukünftige Bonität erschließen zu können. Von ihnen benötigen Kreditinstitute daher zumindest die Gewinnermittlungen, Steuerbescheide und Jahresabschlüsse der vergangenen zwei bis drei Jahre, um einen aussagekräftigen und entscheidenden Überblick zu erhalten. „Der Kreditgeber will in der Regel die vergangenen zwei bis drei Jahre nachgewiesen haben“, meint Hanke.

Die Prüfung der Einkommenssituation von freiberuflich Erwerbstätigen und die wirtschaftliche Analyse ihres Unternehmens gestalten sich aufwändiger. Sie verlangen nach gut geschulten Beratern mit Verständnis für diese stets individuellen Anträge.

Aufgrund der Vielzahl an Unterlagen ist die Bearbeitung solcher Kreditanträge zudem auch besonders zeitintensiv und dauert länger als bei jenen von Angestellten oder Beamten, weil die Akten genauer und spezifischer zu lesen und bewerten sind. „Aufgrund des erhöhten Prüfungsaufwandes kann die Anfrage eines Freiberuflers oder Selbstständigen je nach Bankpartner länger dauern“, sagt Christian Hanke.

Sinnvoll ist es auch, und das unterscheidet Freiberufler nicht von anderen Antragstellern, Eigenkapital in die Finanzierung einzubringen, um monatliche Zinszahlungen möglicherweise zu minimieren. Wenn sich, wie das bei Freiberuflern passieren kann, unerwartet ein höheres Einkommen erzielen lässt, dann macht es vorab Sinn, Sonder- oder Zusatztilgungsoptionen einzubauen und zu vereinbaren. Grundsätzlich ist für die finanzierenden Banken die derzeitige und zukünftige Bonität eines Freiberuflers das maßgebliche Kriterium für eine Finanzierung eines neuen Eigenheimes, das eine gute Investition in die eigene Zukunft darstellt.

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