Wasserdichte Fenster, Rückstauverschlüsse und Regentonnen – es gibt zahlreiche Tipps und Tricks, die verhindern, dass Hochwasser und Starkregen von allen Seiten in die eignen vier Wände eindringen. Obwohl eine völlige Schadensvermeidung nur selten möglich ist, lässt sie sich dennoch in jedem Fall minimieren. Wie Sie das schaffen und worauf Sie sich verlassen können, erfahren Sie hier.
Zunächst ist es sinnvoll, das eigene Grundstück zu inspizieren. Liegt das Haus beispielsweise am Hang, können umliegende Mauern und Erdwälle das Wasser so umleiten, dass es das eigene Grundstück nicht erreicht. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, denn diese Bauten müssen so ausgerichtet sein, dass dabei kein Wasser auf das Nachbargrundstück umgeleitet und somit gefährdet wird. Eine weitere Möglichkeit das Wasser abzulenken sind Dächer. Über Kellerabgängen sorgen sie dafür, dass das Wasser erstmal aufgefangen wird, sodass der erste Regenschwall keinen Zugang findet. Hierbei können auch Regentonnen zum Einsatz kommen – ein besonderer Vorteil dabei ist, dass das gesammelte Wasser später wiederverwendet werden kann.
Eine besondere Schwachstelle sind die Kellerfenster. Zentral für eine optimale Abdichtung ist die Frage, ob es nur halb unter oder ganz unter der Erde liegt, beziehungsweise vollständig unter Wasser stehen kann. Bei ersterem kann es bereits ausreichend sein, vor das Fenster Sand- oder Polymersäcke anzubringen, die den unmittelbaren Wassereinfall verhindern. Im Gegensatz dazu sollten Fenster, die unterhalb der Erde liegen, auch von innen mit Acryl- oder Magnetschotts abgedichtet werden – dabei wird die Lücke zwischen Rahmen und Laibung des Fensters versiegelt. Worauf Eigentümer hierbei allerdings achten sollten, ist, dass auch ein veraltetes Mauerwerk um die Leibung herum wasserdurchlässig sein kann. In diesem Fall ist die Erneuerung des Mauerwerks notwendig. Im Zuge dessen sollten Eigentümer ebenfalls prüfen lassen, wieviel Wasserdruck das Fenster standhält, denn gegebenenfalls ist hierbei ein Austausch sinnvoller als eine Abdichtung. Ein besonderes Augenmerk gilt auch dem Lichtschacht. Der Grund: die Abdichtung desselben kann bereits verhindern, dass das Wasser die Kellerfenster überhaupt erreicht.
Was den Keller besonders anfällig macht, sind abgesehen von undichten Kellerfenstern auch eine überlastete Kanalisation. Denn bei Starkregen oder Hochwasser sind die Gullys oft überlastet, sodass auch die öffentlichen Rückstaubecken schnell volllaufen. Dadurch fließt das Wasser durch die Abflüsse zurück in den Keller. Hierfür können Rückstauklappen eingebaut werden – die Installation kostet in der Regel zwischen 500 und 1500 Euro. Eine weitere Möglichkeit ist, in die Pumpensümpfe des Kellers Tauchpumpen zu legen. Gelangt Wasser in den Keller, beginnt das Abpumpen automatisch. Eine weitere Prüfstelle für Eigentümer sind die Heizungen. Handelt es sich um veraltete Ölheizungen und Rohre, können diese durch den Wasserdruck platzen. Im Zweifelsfall kann auch das Fluten des Kellers mit Trinkwasser sinnvoll sein. Diese Option sollte allerdings nur zum Einsatz kommen, wenn die Überflutung des Kellers ohnehin unvermeidbar ist. Die Flutung mit Trinkwasser hat dann den Vorteil, dass die Bauteile durch das verschmutzte Wasser nicht übermäßig belastet werden.
Abgesehen von den baulichen Vorkehrungen, kann der Abschluss einer Elementarschadenversicherung sinnvoll sein. Diese versichert Sie für Schäden, die durch Naturgefahren, wie Starkregen, Überschwemmung, Hochwasser, Schneedruck, Lawinen, Erdsenkung, Erdbeben und Vulkanausbruch verursacht wurden. Allerdings kann diese Versicherung nur als Zusatz im Rahmen einer Wohngebäude- oder Hausratversicherung abgeschlossen werden. Während bei der Ersteren die Kosten für Reparaturen, sowie mögliche Trockenlegung ermöglicht werden, versichert Letztere das gesamte Inventar sowie den Wiederbeschaffungspreis. Worauf dabei unbedingt geachtet werden sollte, ist der aktuelle Wert des Hauses. In erster Linie kommt es jedoch auf den Selbstschutz an. Alternative Beleuchtungs- sowie Kochgelegenheiten gehören zum Hochwasserschutz ebenso dazu, wie jedwede Abdichtungsvorrichtungen.