Für Eigentümer

Möglichkeiten und Kosten bei der nachhaltigen Badsanierung

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25.

März 2021

Nachhaltiges Bauen liegt im Trend und ist für viele mittlerweile schon eine Selbstverständlichkeit. Gleiches gilt für energieeffiziente Sanierungsmaßnahmen. Während die meisten Menschen bei Letzteren allerdings eher den Austausch des überalterten Heizkessels im Keller im Sinn haben, sollte auch vor dem heimischen Badezimmer nicht Halt gemacht werden.

Eine ökologische Nachrüstung des Bads kann auf mehreren Ebenen in Angriff genommen werden: Zum einen gibt es die Möglichkeit, natürliche, nachwachsende Rohstoffe anzuwenden, die möglichst langlebig und bestenfalls sogar wiederverwendbar sind. Ökologische Materialien für die Badezimmerwand sind etwa Kalk- oder Lehmverputze beziehungsweise Fliesen. Zum Teil kommt auch Holz zum Einsatz. Ob die jeweiligen Materialien nachhaltig sind oder nicht, verraten entsprechende Ökosiegel. Empfehlenswert sind Produkte mit dem IBU-Siegel des Instituts Bauen und Umwelt oder auch das FSC-Siegel für nachhaltige Forstwirtschaft.

Beim Beispiel Badewanne haben Modelle aus emailliertem Stahl eine bessere Ökobilanz als etwa Acryl, da sie langlebiger sind und sich zudem reparieren und recyceln lassen. Das Gleiche gilt für Keramik.

Schlussendlich geht es in puncto Material auch noch um den Nachhaltigkeitsfaktor beim Transport. Es gilt: Einheimische Produkte sind grundsätzlich besser für die Umwelt als solche, die einmal um die halbe Welt reisen mussten – Stichwort CO2-Fußabdruck​.

Ökologisches Bad durch Wassersparen

Neben den Materialien lässt sich der Nachhaltigkeitsfaktor im Bad zudem über die konkrete Ausgestaltung der einzelnen Sanitäranlagen steuern. Im Fokus stehen insbesondere Maßnahmen, die das Wassersparen fördern. Ein Ansatzpunkt ist beispielsweise eine körpergerecht geformte Badewanne, in welcher ein Vollbad bei minimalem Wassereinsatz ermöglicht wird. Auch der Einbau eines WC-Spülkastens mit Drei-Liter-Spülung macht bereits einen wichtigen Unterschied auf dem Weg Richtung Nachhaltigkeit – zum Vergleich: Ältere Modelle verbrauchen bis zu 14 Liter Wasser je Spülgang. Eine Alternative ist die Spülstromregulierung, bei der die Spülmenge manuell eingestellt werden kann.

Auch über die Waschbeckenarmaturen lässt sich der Wasserverbrauch stärker einschränken, indem etwa Wasserspareinsätze oder Durchflussbegrenzer in den Auslauf eingebaut werden: Diese sorgen dafür, dass durch eine erhöhte Luftbeimengung beispielsweise nur sechs bis acht Liter pro Minute durchlaufen statt 18 Liter.

Ein weiterer Schritt wäre eine Dusche mit eingebautem Knopf, um die Wasserzufuhr während des Einseifens zu unterbrechen – wieder einige Liter Wasser gespart. Auch der Einbau eines Sensors am Waschbecken, welcher den Wasserfluss erst aktiviert, sobald jemand die Hände darunter hält, kann einen signifikanten Unterschied machen.

Nicht zuletzt schonen Sie auch Ressourcen in Ihrem Badezimmer, wenn Sie bei der Badbeleuchtung auf energiesparende LED-Lampen setzen statt auf Halogen. Denn: Für die gleiche Lichtstärke wie eine 60-Watt-Glühbirne benötigt eine Halogenlampe 40 Watt, eine Energiesparlampe 20 Watt und eine LED-Lampe lediglich acht Watt. Während Letztere eine Lebensdauer von 50.000 Stunden hat, halten die klassische Glühbirne und Halogenleuchtmittel im Schnitt nur rund 2.000 Stunden durch.

Kosten für die Badsanierung

Die Kosten für die nachhaltige Sanierung Ihres Badezimmers variieren selbstverständlich je nach Ausstattung. Generell rechnet man verschiedenen Ratgebern zufolge bei einer umfangreichen Badsanierung im Durchschnitt mit Kosten von rund 900 bis 3.500 Euro pro Quadratmeter. Das bedeutet, dass für ein Bad mit einer Größe von sieben Quadratmeter Kosten in Höhe von rund 6.500 bis 24.000 Euro anfallen. (Quelle: wohnglueck.de) Da die ökologisch sinnvollen Keramikfliesen allerdings zum niedrigpreisigeren Fliesensegment gehören, lässt sich so bereits Nachhaltigkeit mit Sparsamkeit verbinden. Grundsätzlich rangieren die Preise für Fliesen zwischen 20 und 200 Euro pro Quadratmeter. Beispielsweise kosten Keramikfliesen der Abriebklasse 2 pro Quadratmeter 22 Euro, wobei natürlich noch die Arbeitszeitkosten für die Handwerker hinzukommen. (Quelle: www.commerzbank.de)

Äquivalent sind auch Entscheidungen über die Materialien bei den einzelnen Sanitäranlagen zu treffen. Kleinere „Gadgets“ wie Durchflussbegrenzer, mit denen Sie den Wasserverbrauch regulieren können, bekommen Sie hingegen oftmals bereits für ein paar Euro. Nicht zuletzt sparen Sie auch über die ergriffenen Wasser- und Stromsparmaßnahmen den ein oder anderen Euro.

Letzten Endes sollte jeder, dem ein nachhaltiges Badezimmer am Herzen liegt, einen Blick auf den ökologischen Fußabdruck jedes einzelnen Produkts werfen. Denn der CO2-Verbauch bei Produktion und Transport einzelner Objekte kann die gesamte Ökobilanz ganz schön verderben. Namhafte Hersteller bieten in der Regel unabhängige Gutachten dazu an. Und keine Sorge: Ein „Ökobad“ ist optisch nicht von einem „normalen“ Badezimmer zu unterscheiden.

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