Angesichts der aktuellen Zinsen und Meldungen über sinkende Immobilienpreise, stellt sich vielen Anlegern die Frage, ob eine Immobilie weiterhin eine gute Kapitalanlage ist. Der Markt allerdings ist zwar so komplex, aber für den Einstieg auch so lohnend, wie selten zuvor.

Welche Konsequenzen hat der Preisrückgang?

Kürzlich wurde der stärkste Preisverfall von Immobilienpreisen innerhalb der letzten 20 Jahre gemeldet. Durchschnittlich 6,8 Prozent betrug die Abwertung gegenüber dem Vorjahresquartal, so das Statistische Bundesamt. Nach jahrelangem Boom und stetig steigenden Preisen ist nun also das zweite Mal in Folge ein Quartal mit Preisrückgängen verzeichnet worden.

Kaufwillige Eigentümer warten z.T. noch ab oder Käufer und Verkäufer können sich noch nicht auf einen angemessenen Preis einigen. Das äußert sich in niedrigen Transaktionszahlen. Fachleute gehen davon aus, dass es noch etwas dauern dürfte, bis ein Gleichgewicht gefunden ist und der Transaktionsmarkt wieder voll zum Leben erweckt wird. Gleichzeitig lässt sich auch festhalten, dass die Abwertungen bei Wohnimmobilien im Vergleich zu anderen Assetklassen äußerst moderat ausfielen. Besonders Büro- und Logistikimmobilien sind Fachleuten zufolge gefährdet, von drastischen Preisabschlägen betroffen zu sein.

Einige Medien sprechen derweil schon von einer Stabilisierung des Preisniveaus. Tatsächlich ist die Preiskorrektur bereits ausgeprägter und hat früher eingesetzt als vielfach öffentlich wahrgenommen. Denn real sind die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland mit Ausnahme von Neubauten bereits seit Frühjahr/Mitte 2022 um 20 Prozent und mehr gefallen. Darauf deutet der monatlich erhobene Index der Finanzierungsplattform Europace hin. Eine Bodenbildung scheint erreicht.

Wie gestaltet sich das Zinsumfeld und wie verhält sich die Rendite?

Experten gehen z.T. von weiteren Zinsschritten der EZB aus, rechnen aber derzeit damit, dass sich die Zinsen für zehnjährige Hypothekenkredite zwischen 3,5 und 4,5 Prozent einpendeln. Das heißt, mit weiteren drastischen Zinserhöhungen sollte nicht gerechnet werden und die Zinsen werden sich mittelfristig stabilisieren. In einem inzwischen als „normal“ wahrgenommenen Zinsumfeld bietet sich aktuell eine große Chance. Käufer können aktuell von der Preisdelle Gebrauch machen und eine Immobilie günstig erwerben, um langfristig auch von rasant steigenden Mieten, vor allem in den Städten, zu profitieren. Die Rendite bei Wohnimmobilien liegt derweil CBRE zufolge bei etwas mehr als drei Prozent. Bei Mietsteigerungsraten im zweistelligen Bereich, wie zuletzt in Berlin, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis die Rendite von Kapitalanlageimmobilien weiter steigt. Gerade eigenkapitalstarke Käufer dürften so recht schnell einen positiven Cashflow erzielen können.

Fazit

Ob eine Investition in der derzeitigen Marktlage sinnvoll ist, ist abhängig von einer Vielzahl von Faktoren. Die Ankaufsregion, der Mikrostandort und die infrastrukturelle Anbindung werden immer wichtiger.

Grundsätzlich ist eine antizyklische Investition in eine Wohnimmobilie vor allem langfristig ein sinnvolles Investment, insbesondere, wenn sich ein günstiges Fenster für einen Kredit auftut. Weiterhin ist eine Immobilieninvestition schon jetzt, im Umfeld negativer Realzinsen, von Vorteil und bietet einen Inflationsschutz. Außerdem steigen die Mietpreise weiterhin, während aufgrund hoher Baupreise und eben weiter hoher Zinsen der Neubau fast komplett zum Erliegen gekommen ist, sodass auch auf Jahre hinweg ein Angebotsmangel bestehen wird. Wer dann eine Wohnimmobilie besitzt profitiert und ist auch bestens für die Altersvorsorge aufgestellt.

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