Beim WohnZukunftsTag in Berlin werden seit Jahren die Herausforderungen der Wohnungswirtschaft in Deutschland diskutiert. Dieses Jahr stellt der GdW beim Kongress 2021 eine neue Klima-Plus-Strategie vor. Ziel des Konzepts ist es, zu garantieren, dass klimaneutrales Wohnen in Zukunft bezahlbar bleibt.
Am 16. Juni 2021 lud der, aufgrund der Pandemie, virtuell stattfindende WohnZukunftsTag zur Debatte über die Dauerthemen altersgerechtes Wohnen, Digitalisierung und Klimaschutz. Denn die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 zu erreichen. Die von einigen Parteien intendierten Investitionsanreize, wie der neue CO2-Preis, sind jedoch umstritten – Die CDU / CSU hat sich etwa bereits wieder von einer Teilung des CO2-Preises zwischen Mieter und Vermieter verabschiedet. Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen präsentiert auf dem Kongress ein eigenes Konzept namens „Klima-Plus“. Die darin definierten Förderungen sollen die bereits integrierten Bundesförderungen ergänzen, denn nur so könne man bezahlbares Wohnen dauerhaft für breite Schichten der Bevölkerung sichern (www.gdw.de).
Als ersten Schritt für sozial orientierten Klimaschutz sieht die Klima-Plus-Strategie vor, die Warmmiete annähernd zu neutralisieren. Das heißt, dass nachdem Klimaschutzmaßnahmen durchgeführt worden sind, Mieter ein Maximum von 50 Cent Miete pro Quadratmeter mehr zahlen. Das soll die Belastungen des Mieterhaushalts beschränken. Findet die Sanierung während des Mietverhältnisses statt, bleibt der Bewohner zum Aufenthalt weiterhin berechtigt. Bei der Weitervermietung wird die Berechtigung an Bewerber mit einem Wohnberechtigungsschein-Plus vergeben, erst danach sollen alle Bewerber einen Zugriff erhalten. Die Maximalmiete soll sich an der ortsüblichen Vergleichsmiete orientieren.
Im zweiten Schritt sollen Vermieter abgesehen von der Abgabe der Verbilligung an den Mieter dazu verpflichtet werden, die Bestandsmiete ausschließlich im Umfang eines vorher definierten Indexes anzuheben. Die GdW sieht hierfür einen sehr langen Zeitraum vor. Das soll der Vervielfältigung des Angebots zukunftsfähiger und gleichzeitig kostengünstiger Wohnungen dienen. Nach Rechnungen des GdW sollen dementsprechend mit einer Sanierungsrate von 2,5 % nach fünf Jahren bereits 1,8 Millionen ältere Mietwohnungen im Sinne des Ziels für 2045 langfristig preisgebunden sein.
Im dritten Schritt hält der Spitzenverband einen CO2- Einsparungskorridor als Ziel- und Steuerungsgröße für unumgehbar. Als Maßstab soll Technologieoffenheit gelten, damit Wohnungsunternehmen die Energieerzeugung und den Energieverbrauch sektorübergreifend organisieren können. Als weitere Bedingung hierfür nennt die GdW die Ausrichtung des Energierechts nach dem Klimaschutz beim Wohnen.
Die GdW betont zum Abschluss, dass das Klima-Plus-Modell auch auf den Wohnungsneubau und selbstgenutztes Eigentum übertragbar ist. Auf der Verbandswebseite des GdW ist ein Statement des Präsidenten Axel Gedaschko zu lesen. Die Politik müsse vor allem eines ermöglichen: Erhöhte Klimaziele müssten durch ausreichende Förderung begleitet werden, um den sozialen Frieden zu sichern (www.gdw.de). Quellen www.haufe.de www.gdw.de www.wohnzukunftstag.de