Städte und Quartiere

In Berlin werden mehr Miet- als Eigentumswohnungen gebaut

14.

Mai 2020

Seit vielen Jahren gehen die Kaufpreise für Eigentumswohnungen in Berlin stetig und steil nach oben – kein Wunder, schließlich ist insbesondere in der Bundeshauptstadt ein starker Nachfrageüberhang zu beobachten. Der Trend, dass das Angebot der weiterhin hohen Nachfrage nicht nachkommt, dürfte sich gerade im Bereich der Eigentumswohnungen so bald auch nicht ändern. Denn wie der aktuelle Wohnmarktreport von CBRE und der Berlin Hyp aufzeigt, hat sich das Verhältnis beim Neubau in Berlin weiter vom Eigentums- zum Mietwohnungsbau verschoben (Quelle: www.news.cbre.de).

Der Schwerpunkt liegt demnach bereits seit einigen Jahren zunehmend auf dem Mietwohnungsbau, und dieser Trend hat sich im vergangenen Jahr noch einmal verstärkt. So seien inzwischen rund zwei Drittel des Neubauvolumens als Mietwohnungen vorgesehen. Das Angebot im Eigentumswohnungssegment dürfte dadurch langsamer wachsen, als es der Nachfrage eigentlich entsprechen würde. CBRE und Berlin Hyp haben für den Report 282 Neubauprojekte mit insgesamt 45.000 Wohnungen analysiert.  

Hohe Preisdynamik am Stadtrand

Ein weiteres interessantes Ergebnis ist, dass mit rund 60 Prozent der Großteil der Neubauwohnungen im ehemaligen Ostteil der Stadt entsteht. Vor allem in Lichtenberg, Treptow-Köpenick und Pankow befinden sich überdurchschnittlich viele Wohnungen in der Entwicklung – es scheint, als stünden die östlichen Bezirke bei den Investoren immer stärker auf dem Schirm. In Treptow-Köpenick fiel 2019 auch der Anstieg der Kaufpreise am stärksten aus. Eigentumswohnungen in dem Bezirk am östlichen Stadtrand waren um 15,2 Prozent teurer als im Jahr zuvor – in Mitte dagegen lag das Preisplus lediglich bei 4,0 Prozent, unterboten nur noch von Marzahn-Hellersdorf (3,0 Prozent) (Quelle: www.haufe.de).

Zu den Angaben zur Kaufpreisentwicklung ist natürlich zu sagen, dass sie der Zeit vor der Corona-Krise entstammen. Dennoch geben sie erneut einen Einblick in die starke Preisdynamik Berlins – insgesamt sind demnach die Angebotspreise für Eigentumswohnungen 2019 um 10,2 Prozent gestiegen. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis lag bei 4.630 Euro. Die Auswertung zeigt auch, dass auf dem Berliner Markt immer weniger niedrigpreisige Eigentumswohnungen zu finden sind – der Median der günstigsten zehn Prozent der angebotenen Wohnungen lag bei 2.564 Euro je Quadratmeter und somit 16,5 Prozent höher als im Jahr zuvor.  

Mietendeckel kommt vor das Verfassungsgericht

Während die Corona-Krise im Wohnmarktreport von CBRE und Berlin Hyp noch nicht eingepreist war, ist es der bereits im Juni 2019 angekündigte Mietendeckel durchaus. Dass die Kaufpreisentwicklung in der Bundeshauptstadt trotz des angekündigten Mietendeckels weiterhin eine so hohe Dynamik aufwies, zeigt die Solidität des Berliner Wohnungsmarktes.

Inzwischen haben Abgeordnete des Bundestags übrigens offiziell eine Normenkontrollklage bezüglich des Mietendeckels beim Bundesverfassungsgericht eingereicht. Insgesamt 284 Abgeordnete von Union und FDP und somit rund 40 Prozent des Bundestags beteiligten sich an der Klage. Die Berliner CDU will darüber hinaus eine Klage beim Landesverfassungsgericht auf den Weg bringen (Quelle: www.tagesspiegel.de).

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