Wohninvestments bleiben auch in Zukunft attraktiv, wie der ACCENTRO Wohneigentumsreport sowie die Prognose der immo.analytics GmbH für 2023 bestätigen.
Der ACCENTRO Wohneigentumsreport ist im Jahr 2021 bereits zum 14. Mal von der ACCENTRO Real Estate AG in Kooperation mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) veröffentlicht worden. Aus dem diesjährigen Bericht geht hervor, dass die Umsätze aus Wohnungsverkäufen im Jahr 2020 weiter angestiegen sind. Die Basis der Analyse bilden die Wohneigentumstransaktionen des Jahres 2020 in den 81 deutschen Großstädten. Das Team um Prof. Dr. Michael Voigtländer, Leiter des Kompetenzfelds Finanzmärkte und Immobilienmärkte des IW, analysierte ebenfalls die geschätzten Kosten der energetischen Maßnahmen.
Insgesamt konnte der Umsatz aus Wohneigentumsverkäufen im Jahr 2020 um 3,3 Prozent erhöht werden. Diese positive Entwicklung ist auf einen allgemeinen Anstieg von Verkaufspreisen zurückzuführen. Die stärksten Umsatzsteigerungen konnten die Mittelstädte Jena (69,3 Prozent) und Osnabrück (65 Prozent) verzeichnen. Auch Oldenburg, Heidelberg und Remscheid befinden sich in den Top-5.
Im Report zeigt sich, dass vor allem Mittelstädte für Kapitalanleger interessant sind: Unter den Top-10-Städten befindet sich keine einzige Metropole, dafür sind allerdings viele ostdeutsche Mittelstädte wie Halle (Saale), Chemnitz, Gera oder Rostock vertreten. Der größte Anstieg war in Leipzig (plus 702 Verkäufe) zu verzeichnen.
Den Grund dafür sieht ACCENTRO-Vorstandsvorsitzender Lars Schriewer in den guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und niedrigeren Einstiegspreisen. Auch der Mangel an Bauland und verfügbaren Eigentumswohnungen in den Großstädten erhöht die Attraktivität der Mittelstädte und des Umlands von Metropolen.
Im Jahr 2020 wurden in den 81 Städten 123.299 Wohnungen verkauft, 5.627 weniger als im Vorjahr. Die meisten Wohnungsverkäufe verzeichnen dabei Berlin (16.473), München (9.845) und Hamburg (6.195). Die Metropolen Köln, Frankfurt am Main und Stuttgart liegen im Ranking auf den Plätzen vier bis sechs.
Die Ergebnisse unterstreichen insgesamt die stabile Lage des deutschen Wohnungsmarkts. Trotz der Coronapandemie sei die Zahl der Städte, in denen mehr als 1.000 Wohnungen verkauft wurden, beinahe unverändert geblieben. Grund dafür sei die gestiegene Bedeutung des Wohnens während der Krise, erklärt Prof. Dr. Michael Voigtländer. Dabei konnten die steigenden Preise für Wohneigentum den unerheblichen Rückgang von Wohnungsverkäufen laut ACCENTRO-Geschäftsführer Lars Schriewer mehr als ausgleichen.
Immobilieninvestments bleiben ein attraktives Geschäft, denn die Umsätze konnten 2020 in allen 81 Städten trotz rückläufiger Gesamtzahl an Verkäufen weiter gesteigert werden. So wuchs der durchschnittliche Preis einer Eigentumswohnung um 10,2 Prozent auf 225.242 Euro. In den Top-7-Städten lag das Wachstum mit 10,8 Prozent und einem Verkaufspreis von 429.007 Euro noch höher.
Unter Einbezug aller Postleitzahlengebiete zeigt die Wertsteigerungsprognose von immo.analytics an, wo die Immobilienpreise sich am stärksten erhöhen könnten. Bei den Berechnungen werden unter anderem Parameter wie gesellschaftliche Trends und saisonale Effekte berücksichtigt. Dabei greift die Prognose auf das seit 2017 bestehende QUIS (Quartiers-Informations-System) zurück. Dabei handelt es sich um eine Softwarelösung zur Bewertung von Standorten, die von den Wohnungsmarktexperten Bettina Harms-Goldt und Matthias Klupp ständig weiterentwickelt wird. QUIS kann Analysen und Insight zu 2,2 Millionen Wohnquartieren und zu mehr als 650.000 Wohnungsangeboten in wenigen Sekunden abrufen.
Gemäß der erstellten Prognosen können besonders hohe Wertsteigerungen im bayerischen Landkreis Freyung-Grafenau (plus 16,3 Prozent) sowie im fränkischen Hof (12,7 Prozent) und in Altenkirchen in Rheinland-Pfalz (14,5 Prozent) vorhergesagt werden. Bei den Großstädten sind es vor allem die norddeutschen Städte, die aufholen: Lübeck führt mit einer Steigung um 12,1 Prozent die Spitze an, in Bremerhaven sind es plus 10,8 Prozent und in Hamburg plus 7,5 Prozent. Auch die ostdeutsche Stadt Leipzig wird der Prognose zufolge eine Wertsteigerung um ganze 12 Prozent erfahren.
Den höchsten Wertverlust müssen hingegen der Kreis Saalfeld-Rudolstadt (minus 10,2 Prozent), der Spree-Neiße-Landkreis (minus 8,5 Prozent) und der Saale-Orla-Kreis (minus 8,4 Prozent) hinnehmen.
Zwischen 8 Prozent und 12 Prozent Wertsteigerung verzeichnen die Großstädte München, Frankfurt am Main, Köln, Wiesbaden, Stuttgart und Karlsruhe. Die Hauptstadt Berlin kommt auf solide 9,7 Prozent.