Anleger stehen zurzeit vor schwierigen Entscheidungen: COVID-19 hat weltweit zu wirtschaftlichen Einschnitten in zahlreichen Branchen gesorgt und zwingt Investoren dazu, ihre Strategie anzupassen. Der Immobilienmarkt blieb von diesen Unsicherheiten nicht verschont. Wie der „Active Capital Report“ des internationalen Immobilienberaters Knight Frank zeigt, sanken die Investmentaktivitäten am Immobilienmarkt deutlich. Weltweit gingen die Transaktionsvolumina im ersten Halbjahr 2020 von 109,6 auf 91,6 Milliarden Euro zurück (Quelle: www.knightfrank.co.uk). Der deutsche Immobilienmarkt hingegen zeigte sich als beliebtes Investitionsziel.
Denn trotz globaler Einbrüche blieb der Markt in Deutschland weitestgehend stabil und konnte sich darüber hinaus mit am schnellsten von den Folgen der anhaltenden Krise erholen. Das Potenzial für risikoarme sowie ertragreiche Kernanlagen sorgt dafür, dass sich deutsche Immobilien weiterhin als attraktiv für internationale Investoren erweisen. So konnte das Investitionsvolumen im zweiten Quartal 2020 sogar wachsen – und das um 27 Prozent. Waren es im Vorjahr noch 13,1 Milliarden US-Dollar, betrug das grenzüberschreitende und inländische Investitionsvolumen 16,6 Milliarden US-Dollar (Quelle: www.haufe.de).
Deutschland zählt damit zu den wichtigsten Standorten auf dem globalen Immobilienmarkt. Der Großteil der Investitionen fließt dabei in die Assetklasse Wohnen. Mit einem Zuwachs von 66 Prozent von 5,1 Milliarden auf 8,4 Milliarden US-Dollar erweisen sich Multi-Tenant-Objekte, Senioren- und Studentenwohnheime sowie der soziale Wohnungsbau als beliebte Ziele für globale Anleger.
Aufgrund der Resilienz sowie der Stabilität des deutschen Markts sieht Knight Frank die deutschen Metropolen langfristig in den Portfolios internationaler Investoren. Die Widerstandsfähigkeit ergibt sich dabei aus verschiedenen Schlüsselfaktoren. Essenziell ist es, die Mieternachfrage beizubehalten und die Mietzahlungen sicherzustellen. Diese Grundlagen lassen sich vor allem in innovationsgetriebenen Metropolen erkennen, die nach wie vor Bewohner anziehen und diese langfristig halten.
Darüber hinaus erweist sich Nachhaltigkeit als ein Faktor, der Immobilien widerstandsfähiger gestalten kann. Aktuell werden zahlreiche Gesetzesänderungen zur Förderung der Umwelt veranlasst. Nachhaltige Gebäude erfüllen die Vorgaben bereits oder werden zusätzlich in ihrer Finanzierung gefördert. Dieser Ansatz stimmt zudem mehr und mehr mit dem Anspruch von Mietern an eine Immobilie überein (Quelle: www.knightfrank.co.uk).
Die Widerstandsfähigkeit des deutschen Immobilienmarkts macht ihn auch weiterhin zu einem beliebten Anlageziel bei globalen Investoren. Die Prognose von Knight Frank für das kommende Jahr stützt diesen Kurs: Der Immobilienberater ordnet den deutschen Immobilienmarkt an dritter Stelle der führenden Anlageziele im globalen Kontext ein.