Der deutsche Wohnungsmarkt ist in Europa das Hauptanlageziel von Wohnimmobilieninvestoren. Im ersten Quartal dieses Jahres machten deutsche Objekte rund 70 Prozent aller in Europa gehandelten Mietshäuser aus. Einer Auswertung von Savills zufolge entspricht das einem Transaktionsvolumen in Deutschland von rund acht Milliarden Euro. Der zweitwichtigste europäische Markt für Wohnimmobilieninvestoren ist mit weitem Abstand Großbritannien, das auf einen Marktanteil von acht Prozent kommt (Quelle: www.haufe.de).
Für das erste Halbjahr prognostiziert Savills im Bereich Mehrfamilienhäuser ein europaweites Transaktionsvolumen von bis zu 22 Milliarden Euro, was etwa dem Vorjahresniveau entspräche. Trotz der Coronakrise herrscht also weiterhin eine hohe Dynamik auf den Wohnimmobilienmärkten. Savills zufolge weisen die Mietwohnungsmärkte gute Fundamentaldaten auf, außerdem seien Wohnimmobilien konjunkturell weniger anfällig als andere Segmente.
Die Stabilität vor allem des deutschen Wohnungsmarkts zeigt sich auch in aktuellen Preisdaten. In den acht größten Städten in Deutschland sind die mittleren Kaufpreise im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9,3 Prozent gestiegen, wie eine Auswertung von JLL ergeben hat. Damit hat sich der Preisanstieg sogar noch einmal beschleunigt, denn im Vorjahr betrug das Plus lediglich 6,7 Prozent. Auch gegenüber dem Fünfjahresschnitt (8,3 Prozent) fiel der Preisanstieg in den ersten sechs Monaten dieses Jahres besonders kräftig aus.
In Berlin sind die Kaufpreise um neun Prozent gestiegen, dort kostete eine Eigentumswohnung im Mittel 4.840 Euro je Quadratmeter. Noch stärker war das Plus in Frankfurt, wo sich Wohnungen um 11,7 Prozent verteuerten, und in Hamburg, wo Käufer im Mittel 11,4 Prozent mehr zahlen mussten als im Vorjahreszeitraum (Quelle: www.haufe.de).
Im Fünfjahresvergleich zeigt sich indes Leipzig besonders dynamisch. Zwischen 2015 und 2019 verteuerten sich Eigentumswohnungen in der achtgrößten Stadt Deutschlands im Mittel um 11,1 Prozent, so viel wie in keiner anderen deutschen Top-Metropole. Einer der Gründe: In Leipzig gibt es aufgrund der vergleichsweise günstigen Kaufpreise noch größere Wertsteigerungspotenziale als in den anderen Metropolen. So hat eine Eigentumswohnung in Leipzig im ersten Halbjahr 2020 im Mittel lediglich 2.370 Euro gekostet. Das ist nicht einmal ein Drittel des mittleren Kaufpreises in München, das mit 8.390 Euro pro Quadratmeter die teuerste Metropole bleibt.
Ebenfalls gestiegen sind die Wohnungsmieten in den acht größten deutschen Städten, wie JLL berichtet. Im ersten Halbjahr 2020 verteuerten sich die Angebotsmieten im Mittel um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ein Jahr zuvor betrug das Plus lediglich 2,3 Prozent.