Wohntrends

Eigentumswohnungen: Preise steigen weiter, aber nicht mehr so stark

20.

September 2018

Nach Jahren des Wachstums sind 2017 sowohl die Zahl der verkauften Eigentumswohnungen in Deutschlands Großstädten als auch der erzielte Umsatz leicht gesunken. Das ist das Ergebnis des neuen ACCENTRO Wohneigentumsreports, der am 17. September vorgestellt wurde. So sind die Transaktionszahlen gegenüber 2016 um 5,62 Prozent gesunken, der Gesamtumsatz ging um 1,32 Prozent zurück. Bereits im Vorjahr zeigte der ACCENTRO Wohneigentumsreport ein Stagnieren der Transaktionszahlen, der Umsatz war 2016 jedoch gestiegen. Nichtsdestotrotz entwickeln sich die Kaufpreise nach wie vor positiv, wenn auch weniger dynamisch als in den Vorjahren. Eine Eigentumswohnung in einer deutschen Großstadt war 2017 im Schnitt 4,56 Prozent teurer als im Jahr zuvor, 2016 betrug das Plus 7,73 Prozent. Der anhaltende Preisanstieg zeigt, dass zwar weiterhin eine hohe Nachfrage nach Wohneigentum besteht, das mangelnde Angebot den Wohnungskauf aber immer schwieriger macht. Das wird vor allem daran deutlich, dass in den Top-7-Städten, in denen die Angebotsknappheit besonders ausgeprägt ist, mit 6,78 Prozent eine überdurchschnittliche Preisentwicklung zu beobachten ist.

Neubauzahlen brechen ein

Der anhaltende Angebotsmangel zeigt sich zudem in den Verkaufszahlen von Neubauwohnungen. Diese sind im Vergleich zum Vorjahr um 13,72 Prozent deutlich stärker zurückgegangen als die Zahl der verkauften Bestandswohnungen. In fünf der sieben Top-Städte sind die Neubauzahlen gesunken, lediglich Düsseldorf und Berlin weisen für 2017 eine positive Entwicklung auf. Dieser insgesamt bemerkenswerte Transaktionsrückgang im Neubausegment ist nicht durch eine schwächer werdende Nachfrage zu begründen. Projektentwickler haben nach wie vor keinerlei Probleme, Käufer für ihre Wohneinheiten in den Großstädten zu finden. Die einzige Erklärung für den starken Rückgang ist das fehlende Angebot an Neubauwohnungen – das sollte für die Politik ein Alarmsignal darstellen. Trotz des akuten Wohnraummangels in zahlreichen Großstädten gelingt es offenbar weiterhin nicht, die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau derart zu gestalten, dass der hohen Nachfrage entsprochen werden kann.

Wohnungsmarkt geht in Beruhigungsphase über

Der Angebotsmangel wirkt sich überdies negativ auf die Dynamik am Wohnungsmarkt aus. Insbesondere in den Metropolen wird das deutlich. Sowohl bei den Umsätzen (-2,52 Prozent) als auch bei den Verkaufszahlen (-8,71 Prozent) zeigt sich in den Top-7-Städten ein stärkerer Rückgang als im bundesweiten Durchschnitt. Das Schwächeln der Immobilienhochburgen hat starke Auswirkungen auf den deutschen Wohnungsmarkt insgesamt, da allein in den sieben A-Städten 58,01 Prozent des Gesamtumsatzes aller erfassten Großstädte erzielt werden. Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse des ACCENTRO Wohneigentumsreports, dass der Wohnungsmarkt in Deutschland sich weiterhin sehr stabil entwickelt, doch nach jahrelanger Euphorie nun in eine Beruhigungsphase überzugehen scheint. Dies belegen die sinkenden Verkaufs- und Umsatzzahlen sowie die anhaltend positive, doch inzwischen nachlassende Preisdynamik.

Über den ACCENTRO Wohneigentumsreport

Bereits zum elften Mal veröffentlicht die ACCENTRO Real Estate AG den Wohneigentumsreport. Basis der Analyse sind die Wohneigentumstransaktionen des Berichtsjahres 2017 in allen 82 deutschen Großstädten. Durch den Rückgriff auf die Daten der Gutachterausschüsse unterscheidet sich der Report signifikant von ähnlichen Publikationen, die meist auf Experteneinschätzungen oder der Auswertung von Angebotsdaten beruhen.

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