In einer Studie hat die Commerzbank eine Fortsetzung des Immobilienbooms auch in diesem Jahr prognostiziert (Quelle: boerse.ard.de). Hauptgrund für die Einschätzung, dass die Preise für Wohnimmobilien weiter kräftig steigen werden, ist die anhaltend hohe Erschwinglichkeit. Zwar verzeichnete der Wohnungsmarkt 2018 erneut einen kräftigen Preisanstieg um bundesweit 6,8 Prozent und in den Metropolen sogar um 7,9 Prozent, wie dem aktuellen Bulwiengesa-Immobilienindex zu entnehmen ist (Quelle: www.haufe.de). Aber höhere Löhne und die weiterhin historisch niedrigen Zinsen sorgen dem Erschwinglichkeitsindex der Commerzbank zufolge dafür, dass Wohnimmobilien trotz der kräftigen Preissteigerungen weiter für viele Haushalte leistbar sind.
Die Leistbarkeit eines Wohnungskaufs hat sich demnach im Vergleich zu den vergangenen drei Jahren zwar minimal erhöht, doch abgesehen von den Jahren 2015 bis 2018 waren Wohnimmobilien seit der Jahrtausendwende nie so erschwinglich wie heute. Der Erschwinglichkeitsindex der Commerzbank setzt die Höhe des Schuldendienstes mit dem verfügbaren Einkommen pro Kopf ins Verhältnis und geht von einer Eigenkapitalquote in Höhe von 20 Prozent aus.
Während die monatlichen Belastungen durch den Kauf einer Wohnung beziehungsweise durch ein Immobiliendarlehen also für viele deutsche Haushalte leistbar sind, bleibt das notwendige Eigenkapital eine zentrale Hürde beim Eigentumserwerb. Wie eine Studie des Immobilienforschungsinstituts Empirica gerade ergeben hat, könnte eine Reform der Grunderwerbsteuer wesentlich dazu beitragen, mehr Haushalten den Eigentumserwerb zu ermöglichen.
Demnach würde sich das Potenzial der Ersterwerber bereits bei einem niedrigen Freibetrag von 100.000 Euro um etwa sechs Prozent erhöhen (Quelle: www.faz.net). Ein höherer Freibetrag würde das Potenzial noch kräftiger steigern. Die Studienautoren empfehlen allerdings keinen Freibetrag, sondern eine bundesweite Absenkung des Steuersatzes auf drei Prozent, da die Förderung dann gleichmäßiger in allen Regionen und Städteklassen ankommen würde. Ein Freibetrag in Höhe von 100.000 Euro beispielsweise würde sich für Käufer insbesondere in ländlichen Regionen rentieren, aber weniger in städtischen, wo die Immobilienpreise deutlich höher liegen.
Dass eine Reform der Grunderwerbsteuer politisch jedoch schwierig wird, zeigt die neueste Statistik bezüglich der staatlichen Einnahmen durch die Grunderwerbsteuer. Demnach hat das Steueraufkommen mit 14,1 Milliarden Euro im Jahr 2018 erneut einen Rekordwert erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr ist es um 7,2 Prozent gestiegen – seit 2010 verzeichneten die Einnahmen durch die Grunderwerbsteuer sogar einen Anstieg um knapp das Doppelte (Quelle: www.konii.de).