Spätestens seit Corona ist der Aspekt des Wohnens noch mehr in unser aller Interesse gerückt. Homing oder zuvor Cocooning, wie auf volks-immobilie.de zu lesen ist, sowie der Urban Jungle Style, der den eigenen vier Wänden eine „grüne“ Dschungel-Atmosphäre verleiht und ein Stück Natur nach Hause bringt, liegen im Trend. Auch die Nachhaltigkeit nimmt einen trendigen Einzug in die eigenen vier Wände.
Laut Bundeszentrale für politische Bildung geht der Begriff der Nachhaltigkeit auf einen in Freiberg lebenden Oberberghauptmann namens Carl von Carlowitz und die Waldwirtschaft im frühen 18. Jahrhundert zurück. Dem Oberberghauptmann Carlowitz zufolge sollte in einem Wald immer nur so viel abgeholzt werden, wie sich binnen gewisser Zeit auf natürliche Weise regenerieren konnte. Unter dem modernen Begriff der Nachhaltigkeit – Sustainability oder sustainable development – versteht man einen bewussten, vernünftigen und ökologischen Umgang mit den natürlichen Ressourcen der Erde zum Erhalt dieser und der Zukunft unserer Nachfahren und Kinder. Eine Nachhaltigkeits-Definition liefert erstmals die Brundtland-Kommission in ihrem Bericht aus dem Jahr 1987: „Dauerhafte Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre Bedürfnisse nicht befriedigen können“. Bei der Umweltkonferenz von 1992 verpflichten sich 172 Staaten in der „Agenda 21“ zu mehr Nachhaltigkeit im 21. Jahrhundert.
Diese Maxime ist für Klimaschutz und Gesundheit im Vormarsch. Sie tangiert alle unsere Lebensbereiche, von den sozialen bis zu den wirtschaftlichen, von der Landwirtschaft bis zum Verkehr und macht sich auch als steter Wohntrend bemerkbar, der sich ganz leicht einrichten lässt.
In der heutigen Zeit legen viele junge Menschen mehr Wert auf natürliche, „grüne“ und gesunde Möbelstücke, die so wenig Chemie wie möglich beinhalten oder ganz aus Naturmaterialien bestehen. Wer gerade dabei ist, sein erstes Eigenheim einzurichten und Wert auf nachhaltige Möbel legt, könnte in der Anschaffung dieser oder von Accessoires zum Beispiel auf Tropenholz wie die robusten Hölzer Mahagoni oder Teak verzichten und Produkte aus heimischen, regional zur Verfügung stehenden Holzarten favorisieren. Ein kleiner Beitrag zum Erhalt der Regenwälder.
Für Teppichliebhaber gibt es mittlerweile viele nach ökologischen, sozialen und gesundheitlichen Kriterien zertifizierte Bodenbeläge. Zu erkennen sind diese an bestimmten Siegeln wie zum Beispiel dem GoodWeave-Gütesiegel, das vor allem für Teppiche aus asiatischen Ländern ohne Kinderarbeit steht, das TFI (Textiles and Flooring Institute)-TÜV-Logo, das für qualitäts-, schadstoff- und emissionsgeprüfte Bodenbeläge einsteht, oder auch das GuT-Siegel, das gesundheitlich unbedenkliche und umweltfreundliche Produkte sowie schadstofffreie Teppiche kennzeichnet. Das ÖkoControl-Siegel zeichnet schadstoffgeprüfte Massivholzmöbel und Matratzen aus nachwachsenden Rohstoffen aus. Als Gütezeichen steht es für „Bio-Möbel“ (kein geschützter Begriff).
Das Umweltzeichen „Blauer Engel“ entstammt der deutschen Bundesregierung. Es markiert alle umweltfreundlichen Produkte wie auch Dienstleistungen und stellt eine große Orientierungshilfe beim Einkauf dar.
Das Ecocert-Siegel ist eine Zertifizierung für viele ökologisch hergestellte Produkte der Naturkosmetik, des Lebensmittelbereichs, des Landbaus, aber auch für Wasch- und Putzmittel. Schließlich will man die gesunden, neuen Möbel auch auf entsprechend natürliche Art gepflegt wissen.
Wenn Paletten oder Obstkisten aus Holz in Höcker, Beistelltische oder Regale verwandelt werden, dann handelt es sich Upcycling: ein Trend, der nicht nur Handwerker in seinen Bann zieht. Aus alten Teilen werden neue Accessoires oder Einrichtungsgegenstände geformt. Hierzu kommen Dosen zum Einsatz, die zu Behältnissen für Schreibwaren oder Kochutensilien avancieren, oder Parfum-Flakons, die plötzlich als Vase fungieren und fortan Blumendüfte verströmen. Beim Recycling werden aus alten Möbeln oder deren Materialien neue, individuelle Einrichtungsgegenstände gestaltet. Beide Methoden sind gängige Vorgehensweisen, um ausgedientes Interieur nicht den Entsorgungshöfen zuzuführen, sondern ihnen nachhaltiges und inspirierendes Dasein zu geben. Ungleichmäßigkeiten oder Fehler geben hier den Ton an und sind Ausdruck für Einzigartigkeit und Wohn-Individualität.
Mittlerweile ist es leicht nachhaltige Produkte bekommen und ökologisch leben zu können. Es gibt umweltfreundliche Körperpflege-Produkte, eine Vielfalt an Bio-Qualitätsprodukten im Lebensmittelbereich und ökologisch abbaubare Reinigungsmittel. Zudem gibt es zahlreiche Tipps, um ganz nebenbei der Umwelt etwas Gutes zu tun: Wasser sparen beim Duschen, der Verzicht auf ausgiebige Bade-Sessions, gut gedichtete Fenster, weniger Heizungswärme in den Schlafräumen, LED-Lampen anstelle von Glühbirnen und vieles mehr. Alles das mindert Strom- und Energieverbrauch und ist zudem gesund. Mit welchen Naturpflanzen man den Wohnbereich in einen Urban Jungle Style verwandelt, lesen Sie demnächst auf volks-immobilie.de.