Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen in Deutschland sind auch 2019 kräftig um durchschnittlich 9,3 Prozent (inflationsbereinigt) angestiegen. Dabei hat sich die Preisdynamik gegenüber dem Vorjahr sogar noch einmal beschleunigt, wie der aktuelle Wohnatlas zeigt, den die Postbank mit dem Hamburgischen Weltwirtschafts-Institut (HWWI) gerade erstellt hat. Zudem konzentrierte sich der Preisanstieg nicht auf einzelne Großstädte, sondern war flächendeckend – in 90 Prozent der Landkreise und kreisfreien Städte seien die Kaufpreise gestiegen, heißt es in der Studie (Quelle: www.faz.net).
In Frankfurt am Main und Berlin stiegen die Preise demnach überdurchschnittlich stark um elf Prozent beziehungsweise etwas mehr als zehn Prozent an. Vor allem Berlin holt damit immer mehr auf und befindet sich mit einem Preis von 4.639 Euro je Quadratmeter im Ranking der Top-7-Metropolen inzwischen auf Rang vier. Vor Berlin liegen München, das erstmals die 8.000-Euro-Marke geknackt hat (8.079 Euro), sowie Frankfurt (5.687 Euro) und Hamburg (5.054 Euro).
Der Studie zufolge hält darüber hinaus der Trend an, dass das Umland der Metropolen starke Preissteigerungen verzeichnet. Interessant ist, dass sich von den fünf Landkreisen mit den kräftigsten Preisanstiegen drei in Brandenburg befinden. In der Uckermark verteuerten sich Wohnungen um 48 Prozent, im Elbe-Elster-Kreis in Südbrandenburg in der Nähe von Leipzig und Dresden um 42 Prozent und in Frankfurt (Oder) um 34 Prozent. Die Metropolregion Berlin-Brandenburg wächst also außerordentlich stark, und auch die sächsischen Großstädte Leipzig und Dresden scheinen eine preissteigernde Wirkung auf ihr Umland zu entfalten.
Die teuersten Städte und Landkreise befinden sich aber wie gewohnt größtenteils im Süden Deutschlands, insbesondere in Bayern. Neben München sind das etwa die Landkreise Miesbach, Starnberg und Fürstenfeldbruck, die alle im Umfeld der bayerischen Landeshauptstadt liegen.
Als Gründe für die in Deutschland insgesamt starken Preisanstiege für Eigentumswohnungen führt die Postbank die niedrigen Zinsen sowie die hohe Nachfrage gepaart mit dem weiter kleinen Angebot auf. Somit hat sich an der Entwicklung des deutschen Wohnungsmarkts im vergangenen Jahr nichts grundlegend geändert, sondern die Tendenzen der Vorjahre wurden fortgeführt. Ob sich aufgrund des Coronavirus 2020 etwas an dieser Entwicklung ändern könnte, ist der Postbank zufolge noch nicht abzuschätzen.