Wohntrends

Zahl der Privathaushalte dürfte weiter zunehmen

12.

März 2020

Obwohl die Bevölkerung in Deutschland bis 2040 um rund ein Prozent abnehmen soll, könnte die Zahl der Privathaushalte in diesem Zeitraum weiter ansteigen. Das hat das Statistische Bundesamt in einer aktuellen Prognose berechnet. Die Statistiker gehen demnach davon aus, dass es in 20 Jahren 42,6 Millionen Privathaushalte geben wird, das wäre gegenüber dem Jahr 2018 (41,4 Millionen) ein Plus von etwa drei Prozent (Quelle: destatis.de).

Die regionalen Unterschiede sind allerdings teilweise deutlich. Während etwa in Berlin und Hamburg die Zahl der Privathaushalte um rund 6,5 beziehungsweise 5 Prozent zunehmen soll und auch Bayern, Baden-Württemberg und Hessen einen kräftigen Zuwachs verzeichnen dürften, ist der Trend in den meisten ostdeutschen Flächenländern eher negativ. Einzig für Brandenburg wird eine kleine Zunahme prognostiziert, was in erster Linie mit der Anziehungskraft Berlins zusammenhängen dürfte (Quelle: destatis.de).  

Zwei Millionen mehr Singlehaushalte

Dass deutschlandweit die Zahl der Haushalte trotz Bevölkerungsrückgang zunehmen soll, liegt insbesondere an dem prognostizierten Anstieg der Einpersonenhaushalte. Während 2018 deren Anteil an allen Haushalten 21 Prozent betrug, soll er bis 2040 auf 24 Prozent ansteigen. In absoluten Zahlen heißt das, dass es in Deutschland statt 17,3 Millionen dann 19,3 Millionen Singlehaushalte geben wird. Bereits zwischen 1991 und 2018 stieg die Zahl der Einpersonenhaushalte um 46 Prozent an. Auch die Zahl der Zweipersonenhaushalte soll bis 2040 steigen, allerdings minimal von 14,0 Millionen im Jahr 2018 auf dann 14,1 Millionen.

Größere Haushalte werden in den kommenden 20 Jahren dagegen zurückgehen. Die Zahl der Dreipersonenhaushalte soll um 11 Prozent auf 4,4 Millionen abnehmen, die Zahl der Vierpersonenhaushalte um 7 Prozent auf 4,8 Millionen. Grund dafür ist die demografische Entwicklung – zwar hat sich der Trend zu kleineren Haushalten dem Statistikamt zufolge durch höhere Geburtszahlen und Familienzuwanderung ein wenig abgeschwächt, doch durch den größer werdenden Anteil älterer Menschen lässt sich dieser Trend letztlich nicht aufhalten. Die durchschnittliche Zahl der Personen pro Haushalt soll 2040 1,9 betragen. 2018 lebten im Schnitt 2,0 Personen in einem Haushalt, 1991 waren es noch 2,3 Personen.  

Künftig auch in Berlin und Hamburg mehr kleinere Haushalte?

Interessant ist, dass der Prognose des Statistikamts zufolge auch in Berlin und Hamburg die Zahl der Einpersonenhaushalte bis 2040 anwachsen soll. Ende 2019 hatte das Statistische Bundesamt in den Top-7-Städten nämlich aufgrund des knapper werdenden Wohnraums einen gegenläufigen Trend in den vergangenen Jahren festgestellt.

Zwischen 2010 und 2018 ging der Anteil der Singlehaushalte in den sieben A-Städten demnach von 51 Prozent auf 45 Prozent zurück. Der Anteil der Haushalte mit drei und mehr Personen nahm in diesem Zeitraum dagegen von 19 Prozent auf 22 Prozent zu (Quelle: destatis.de).

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