Städte und Quartiere

Im Raum Berlin ist noch Platz für 218.000 Wohnungen

22.

März 2018

In Berlin und dem Berliner Umland besteht ein Baupotenzial für bis zu 218.000 neue Wohnungen. Davon entfallen 153.000 Wohnungen auf die Bundeshauptstadt und 65.000 Wohnungen auf das Umland. Das ist das Ergebnis des Wohnungsmarktberichtes „Berlin und Umland“ der Investitionsbank Berlin (IBB), der am 8. März vorgestellt wurde (Quelle: ibb.de). Der IBB zufolge wächst die Bevölkerung in den 50 Gemeinden im Berliner Umland ähnlich stark wie in der Bundeshauptstadt. Zwischen 2012 und 2016 betrug das Bevölkerungswachstum in den Umlandgemeinden 5,6 Prozent, in Berlin waren es 5,9 Prozent. Dementsprechend steige auch die Wohnungsnachfrage im Umland, jedoch werde dort deutlich weniger gebaut. So hat sich in Berlin „das Fertigstellungsvolumen seit 2007 um etwa das 3,5-fache auf 13.659 Wohnungen im Jahr 2016 erhöht, im Berliner Umland um das 1,5-fache auf zuletzt 6.752 Fertigstellungen“. Das mit Abstand größte Baupotenzial in Berlins Nachbarschaft hat Potsdam mit rund 13.600 Wohnungen, gefolgt von Schönefeld mit 4.700 Wohneinheiten, Falkensee (3.600) und Bernau (2.900). Die IBB weist jedoch darauf hin, dass die Potenziale in Berlin und im Umland lediglich theoretisch bestehen. Um sie auszuschöpfen, bedarf es erheblicher politischer Anstrengungen. Sollen die Potenziale im Umland aktiviert werden, ist „auch der zügige Ausbau der Verkehrs- und sozialen Infrastrukturen unerlässlich“, wie die IBB betont.

Berliner Landesregierung streitet weiter über Wohnungspolitik

Das sind große Anforderungen insbesondere an die Berliner Stadtentwicklungspolitik. Dort geht der Streit zwischen dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) und Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) derweil weiter. Müller sagte dem Tagesspiegel kürzlich, er „bleibe am Thema Stadtentwicklung dran“ und wolle verhindern, „dass wir in ein Loch fallen beim Wohnungsneubau“. Er will offenbar auch die Bebauung am Rand des Tempelhofer Feldes wieder zum Thema machen (Quelle: tagesspiegel.de). In den vergangenen Monaten hat Müller mehrfach deutlich gemacht, dass er mit der einseitigen Fokussierung auf den Mieterschutz in der von Lompscher geprägten Wohnungspolitik nicht zufrieden ist und er die private Bau- und Wohnungswirtschaft besser einbinden will. Dem Tagesspiegel zufolge mischt sich Müller vermehrt in die Stadtentwicklungspolitik ein und will den Wohnungsbau „zur Chefsache“ machen. Beispielsweise führte er persönlich Gespräche mit den landeseigenen Wohnungsunternehmen zum Thema Neubau sowie mit Betreibern von Discountern zum Thema Supermarkt-Bebauung. Erst im Februar hatte der Senat zudem ein neues Verfahren zur Konfliktlösung bei größeren Bauvorhaben beschlossen, an dem Müllers Senatskanzlei an entscheidender Stelle beteiligt ist (Quelle: www.accentro.de). Die Berliner SPD kritisierte kürzlich darüber hinaus die „alleinige Fokussierung der Landespolitik auf die öffentlichen Unternehmen“ und forderte „eine verlässliche Partnerschaft“ zwischen dem Senat und der privaten Wohnungswirtschaft (Quelle: www.accentro.de).

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