Das Eigenheim gilt im Allgemeinen als sinnvoller Beitrag zur persönlichen Altersvorsorge und als besonders effektiver Schutz vor Altersarmut. Dass dies in der Tat der Fall ist, hat eine aktuelle Studie des Pestel-Instituts nun noch einmal bestätigt. Altersarmut sei in erster Linie Mietarmut, heißt es in der Studie. Wohneigentum müsse deshalb stärker gefördert werden (Quelle: www.handelsblatt.com).
Deutlich wird das durch den Vergleich der Wohnkostenbelastung. Bei knapp zwei Drittel der Mieterhaushalte mit Personen ab 65 Jahren machen die Wohnkosten der Studie zufolge mehr als 30 Prozent des Einkommens aus. Dieser Anteil hat sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht – 1996 hatten nur 38 Prozent der Senioren-Mieterhaushalte eine Wohnkostenbelastung von über 30 Prozent. Unter Wohneigentümern hingegen müssen gerade einmal zehn Prozent der Haushalte mehr als 30 Prozent des Einkommens für das Wohnen aufwenden (Quelle: www.immobilien-zeitung.de).
Darüber hinaus zeigt die Pestel-Studie auf, dass Wohneigentümer langfristig günstiger leben als Mieter. Hinzu kommt demnach, dass Eigentum vor steigenden Mieten schützt – während Mieter mit regelmäßigen Erhöhungen rechnen und leben müssen, bleibt die Kapitalkostenbelastung von Eigentümern gleich beziehungsweise sinkt sogar, wenn man die Inflation berücksichtigt (Quelle: www.bak.de).
7,2 Millionen Mieterhaushalte hätten dem Pestel-Institut zufolge grundsätzlich das Potenzial, zu Eigentümerhaushalten zu werden. Doch die Eigentumsbildung kommt sehr langsam voran. Bei den 25- bis 40-Jährigen ist die Eigentumsquote demnach seit 2002 sogar stark rückläufig.
Das ist insofern äußerst misslich, weil gerade diese Altersphase für die Eigentumsbildung entscheidend ist. Denn wer in dieser Phase seines Lebens Wohneigentum erwerbt, hat bis zum Renteneintritt genug Zeit, um den Immobilienkredit ohne großen Druck zu tilgen. Zudem gibt es allein in dieser Altersgruppe mehr als vier Millionen Mieterhaushalte mit dem Potenzial, Wohneigentum zu bilden.
Aus dieser Diagnose leitet die Studie mehrere politische Forderungen ab, die auf die Förderung des Eigentumserwerbs abzielen. Darunter fällt etwa die Forderung nach einer staatlichen Bürgschaft für Wohnungskäufer, wie sie im Koalitionsvertrag der Bundesregierung eigentlich vorgesehen ist. Die Bürgschaft würde Eigenkapital ersetzen und somit eine wichtige Hürde beim Wohnungskauf verringern. Das Pestel-Institut kann sich außerdem spezielle Kreditprogramme vorstellen, zum Beispiel für Käufer von 60- bis 70-Quadratmeter-Wohnungen mit einer langen Zinsbindung und einem Zins von 1,5 Prozent.