Hypo-Studie zeigt: Green Buildings sind auf dem Vormarsch Green Buildings werden nach einer Studie der Deutschen Hypo Real Estate immer beliebter. Die steigende Nachfrage am Investmentmarkt wird zumindest teilweise auf den Green Deal der europäischen Union zurückgeführt und spielt eine entscheidende Rolle zur Umsetzung des damit zusammenhängenden „Sustainable Finance Action Plan“. Eine rechtsgültige Definition des Begriffs „Green Building“ gibt es jedoch noch nicht.
Das Ziel des „Sustainable Finance Action Plan“ ist es, zusätzliches Kapital in eine nachhaltige Wirtschaft zu investieren, um CO2-Emissionen weiter zu reduzieren. Im Mittelpunkt hierfür steht das Nachhaltigkeitsklassifizierungssystem. Dadurch wird Nachhaltigkeit als Anlageziel für Fonds, Versicherungen und Pensionskassen festgelegt. Infolgedessen wird Nachhaltigkeit weniger zur freiwilligen Option als vielmehr zu einer rechtlich verbindlichen Leitlinie für das Anlageverhalten. Darum prognostiziert die Hypo-Studie für nachhaltige Immobilien zukünftig eine stark steigende Nachfrage. Ein weiterer Grund für ein zukünftig weiter steigende Nachfrage könnten gemäß der Studie ein wachsendes Klimabewusstsein der Eigentümer und Mieter sein. So droht Gebäuden, die den Standards der „Green Buildings“ nicht einhalten ein Verlust von Attraktivität für potenzielle Mieter und Käufer und damit ein Wertverlustrisiko auf Eigentümerseite.
Einen rechtlichen Rahmen für die Bezeichnung des „Green Buildings“ gibt es aktuell nicht. Die Deutsche Hypo hat für „Green Buildings“ bereits 2012 eine eigene Definition ausgearbeitet. Im Mittelpunkt steht hierfür die ressourceneffiziente Nutzung von Energie, Wasser und Material. Das Ergebnis einer umweltschonenden Immobilienwirtschaft müsse es deshalb sein, den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie einzubeziehen. Essenziell hierfür ist, den Energieverbrauch zu minimieren und erneuerbarer Energien sowie recyclebare Baustoffe wie Kork einzusetzen. Außerdem soll die Integration der Öffentlichkeit in die Planungsphase zur Schaffung eines erstrangigen Arbeits- und Lebensraumes zum Standard werden. Als Ergebnis ist nicht nur der Bau sowie der Betrieb des Gebäudes ressourcenschonend, es werden gleichzeitig ökonomische, ökologische und soziale Ziele gleichermaßen in Vordergrund gestellt. Daraus resultiere nach Einschätzung der Deutschen Hypo ein potenziell höheres Mietwachstum, geringere Leerstände sowie ein Werterhalt der Immobilie. Weitere Vorteile könnten die Finanzierung und Verminderung der Fremdkapitalkosten für Unternehmen sein. Der Grund hierfür ist, dass die EU bald eine geringere Eigenkapitalunterlegung bei grünen Immobilienkrediten umsetzen könnte.
Der Studie zufolge ist der Bau gewerblich genutzter Immobilien ohne Nachhaltigkeitszertifikate kaum noch umsetzbar. Die Deutsche Hypo hält fest, dass es in diesem Zusammenhang vor allem die Investoren sind, die großen Wert auf nachhaltige Immobilien legen. Im Jahr 2019 investierten Pensionskassen besonders stark in grüne Immobilien – mit einem Anteil von 69 Prozent. Dahinter folgen Staatsfonds mit 52 Prozent und Versicherungen mit 49 Prozent. Für Fonds und Banken vermerkt die Hypo: ein Viertel aller Investments fließt in grüne Gebäude. Ein weiterer Sektor, der auf dem Nachhaltigkeitsmarkt führend ist, ist der Bürosektor – ein Drittel der Investitionen wurde in Green Buildings angelegt. Danach folgen der Logistik- und Hotelsektor mit jeweils 19 Prozent und 14 Prozent Investitionsanteil. Die Studie zieht hieraus den Schluss, dass Nachhaltigkeitsziele für Investoren verstärkt in den Fokus rücken. Allerdings bleibe es dennoch abzuwarten, ob nicht als „Green Building“ gestempelte Gebäude auf dem Markt hierdurch einen Nachteil erfahren würden. Quellen www.haufe.de www.deutsche-hypo.de