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ACCENTRO Marktforschungsumfrage 2022

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05.

April 2022

Accentro hat 1.002 Immobilienkäufer befragt: Was sind ihre Gründe für den Hauskauf? Worauf wollen sie beim Kauf einer Wohnung nicht verzichten? Und welche Rolle spielt die Altersvorsorge? Die Studie gibt teils überraschende Antworten und zeigt spannende Unterschiede zwischen Mann und Frau, Selbstnutzer und Kapitalanleger auf.

Wunsch nach persönlicher Freiheit treibt Käufer in die eigenen 4 Wände

Der Wunsch nach persönlicher Freiheit treibt die Menschen trotz historisch hoher Immobilienpreise weiter in die eigenen vier Wände. Zwei von drei Immobilienkäufer bezeichnen diesen Wunsch als Hauptgrund ihres Kaufes. Das Thema Altersvorsorge spielt für immerhin 57 Prozent eine gewichtige Rolle. Dies ergab eine Studie des von uns beauftragten Marktforschungsinstituts Innofact unter 1.002 Immobilienkäufern.

Eine Immobilie wie das eigene Haus oder die eigene Wohnung ist auch weiterhin höchst begehrt. In der seit langem andauernden Niedrigzinsphase hat sie sich als die besonders sichere Kapitalanlage mit hoher Rendite erwiesen. Und auch wenn in den kommenden Monaten die Zinsen zumindest wieder leicht ansteigen werden, ist die Immobilie ein stabiler Sachwert. Klar ist: Anleger mit eigener Wohnung oder eigenem Haus sind vergleichsweise gut vor einer galoppierenden Inflation geschützt. Immerhin lag diese in Deutschland 2021 bei 3,1 Prozent – so hoch war sie zuletzt im Jahr 1993!

Kein Wunder also, dass es so viele Menschen in die eigenen vier Wände zieht – oder sie den Immobilienkauf als entscheidendes Bauteil ihrer Altersvorsorge verstehen. An dieser Stelle ein kleiner Tipp: Gerade Kapitalanleger sollten möglichst nach Immobilien in Städten schauen, in denen immer viel Bewegung und damit eine hohe Nachfrage nach Mietobjekten herrscht. Hier eignen sich zum Beispiel Universitätsstädte oder Städte mit vielen jungen Familien.

Unterscheidet man unter den 1.002 befragten Immobilienkäufern zwischen Kapitalanleger und Selbstnutzer, so ist für die Letztgenannten der Wunsch nach mehr Freiheit in den eigenen vier Wänden der entscheidende Beweggrund (69,4 Prozent) – für Kapitalanleger ist die sichere Altersvorsorge am wichtigsten (76,5 Prozent). Spannend ist noch ein weiterer Unterschied zwischen diesen beiden Käufergruppen: Während jeder dritte Kapitalanleger das (noch) günstige Zinsniveau nutzen will, achtet darauf nur jeder fünfte Selbstnutzer. Staatliche Anreize beeinflussen übrigens lediglich 14 Prozent aller Befragten in ihrer Kaufentscheidung.

Nachhaltigkeit gewinnt an Relevanz

In den vergangenen Jahren hat das nachhaltige Bauen enorm an Bedeutung gewonnen. Klar: geht man durch Deutschlands Städte, sieht man vielerorts Immobilien, die aus dem frühen 20. Jahrhundert oder sogar aus dem 19. Jahrhundert stammen. Als eines der langlebigsten Wirtschaftsgüter überhaupt werden Häuser zwar seit jeher möglichst nachhaltig gebaut und bewirtschaftet – doch gerade unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes sind die Anforderungen an Bauherren und Immobilienbesitzer in den vergangenen Jahren noch einmal deutlich gestiegen.

Und das spiegelt sich auch in unserer aktuellen Studie wieder. Das Thema Nachhaltigkeit spielt beim Immobilienkauf eine zunehmend wichtige Rolle. Zwar sind Kaufpreis, Bausubstanz und die passende Größe für jeweils rund 84 Prozent aller Befragten weiterhin die entscheidenden Faktoren. Doch für immerhin 58 Prozent müssen die Bedingungen hinsichtlich Ökologie und Nachhaltigkeit stimmen.

Keine Kompromisse bei Wohnungsgröße

Rein rechnerisch standen Ende 2020 jedem Einwohner laut des Statistischen Bundesamts 47,4 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung – das sind 2,4 Quadratmeter mehr als zehn Jahre zuvor. Und diese zunehmende Entwicklung wird angesichts stagnierender Bevölkerungszahlen sicherlich auch in Zukunft weiter anhalten.

Zudem lässt sich bei unserer Studie beobachten, dass beim Immobilienkauf der gestiegene Platzbedarf eine entscheidende Rolle spielt. Schließlich hielt das Homeoffice mit Beginn der Pandemie in Deutschland Einzug. Vor Corona arbeiteten laut einer Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung gerade einmal vier Prozent der Erwerbstätigen von zuhause aus. In den vergangenen Monaten waren es dann aber zwischenzeitlich bis zu 27 Prozent, die ihren Job aus dem Homeoffice erledigten. Entsprechend wollen laut unserer Studie nun 85 Prozent der Selbstnutzer bei der Wohnungsgröße keine Kompromisse mehr eingehen.

Die verschiedenen Lockdowns haben augenscheinlich viele Menschen für ein Mehr an Komfort sensibilisiert. Das zeigt sich nicht nur daran, dass sich aktuell mit „Lagom“ ein neuer, nordischer Wohn- und Lebenstrend etabliert. Im Mittelpunkt: ein bewussteres und auch nachhaltigeres Leben. Auch unsere Studie geht in diese Richtung: Die Käufer legen sehr viel Wert auf die Ausstattung der Immobilie – in welchem Zustand sind zum Beispiel Türen und Fenster, die Heizungsanlage oder auch die Verkabelung? Für 72,3 Prozent aller Befragten ist dieser Faktor wichtig bis sehr wichtig. Und noch weitere entscheidende Dinge fürs Wohlfühlen stehen im Fokus: So ist zum Beispiel für vier von fünf Käufern der Balkon beziehungsweise Garten unabdingbar. Ein deutlicher Mehrwert, nicht nur bei der Mittagspause: Wenn man diese schon nicht mit seinen Kolleginnen und Kollegen verbringen kann, so dann doch wenigstens mit Blick ins Grüne oder einfach nur unter freiem Himmel.

Frauen achten auf „provisionsfrei“

Bei diesem Punkt zeigen sich bei unserer Studie übrigens auch sehr interessante Unterschiede zwischen Frau und Mann. So sind Frauen zum Beispiel hinsichtlich der Ausstattung anspruchsvoller: 83 Prozent von ihnen wollen Garten oder Balkon; hingegen ist dies nur für 68 Prozent der männlichen Befragten relevant.

Von entscheidender Bedeutung ist zudem für zwei Drittel aller Immobilienkäuferinnen, dass sie die Immobilie provisionsfrei erwerben können. Dieses Argument spielt hingegen nur für knapp mehr als die Hälfte der Männer eine Rolle. Während 25 Prozent der Männer das aktuell günstige Zinsniveau nutzen wollen, achten darauf gerade einmal 18 Prozent der Frauen. Dazu passt auch, dass 87 Prozent der befragten Frauen Wohnung oder Haus selbst nutzen wollen – hingegen sehen 21 Prozent der kaufinteressierten Männer die künftige Immobilie einzig als Kapitalanlage.

Übrigens: Auch das Bauchgefühl trägt zur Kaufentscheidung bei – 44 Prozent der Frauen vertrauen ihm, bei den Männern sind es 39 Prozent.

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